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Naturprodukte und mehr Äpfel zum Erntedank - Womit Schepers Hofladen punktet

Seit 2014 führt Elvira Schepers das kleine Unternehmen am Rande der Stadt, in dem sie Naturprodukte anbietet.

Von Claudia Crodel 03.10.2021, 14:02
Obst, Gemüse und andere Produkte aus der Region gibt es im Hofladen in Tornau, den Elvira Schepers  seit vielen Jahren betreibt.
Obst, Gemüse und andere Produkte aus der Region gibt es im Hofladen in Tornau, den Elvira Schepers seit vielen Jahren betreibt. (Foto: Claudia Crodel)

Halle (Saale)/Landsberg/MZ - Jedes Jahr zum Erntedank belädt Elvira Schepers den Kofferraum ihres Autos mit allerlei Äpfeln, Birnen und anderen Früchten sowie Gemüse und bringt das Ganze in das benachbarte Mötzlich. „Wir unterstützen schon seit Jahren die Mötzlicher Kirchengemeinde einmal im Jahr“, sagt die Geschäftsführerin des Hofladens in Tornau, der direkt an der Landstraße nach Oppin zu finden ist. In den letzten Tagen ist es auf der Straße ein wenig ruhiger geworden und auch in ihrem Hofladen. „Viele denken, die Straße ist gesperrt und man könne nicht auf die A14 auffahren“, erzählt Elvira Schepers. Gleichzeitig verweist sie darauf, dass das ja gar nicht stimme, denn die Straße sei sogar bis zum Autohof frei. Saniert werde nur der Streckenabschnitt ab Autohof bis nach Oppin.

Die Stammkunden kommen natürlich trotzdem, so wie Thomas Richter, der stets Donnerstagmittag erscheint und beispielsweise frische Eier holt. Die bezieht Schepers von Produzenten aus Bad Dürrenberg und Bad Schmiedeberg.

Hofladen in Tornau ist wie ein kleiner Tante-Emma-Dorfladen

Der Hofladen in Tornau ist wie ein kleiner Tante-Emma-Dorfladen, der anders als in großen Kaufladen auf Naturprodukte - vor allem aus der Region - setzt. Im Kühlregal der Theke liegt Bio-Käse auf Pfaffendorf in Landkreis Anhalt Bitterfeld und dem Cörmigker Käsekästchen in Brachwitz. Die Wurst kommt aus Gerlebogk bei Könnern und Heiligenthal, die Kartoffeln vom Bauern aus Delitzsch. Auch Säfte aus Lohnmostereien und Fruchtaufstriche gibt es, letztere stellt Elvira Schepers zum Teil selbst her, Marmeladen und Gelees ebenso wie Chutneys. Auch bei den Konserven findet sich so manches, was sie aus Eigenproduktion anbietet, eingelegte Paprika oder Tomaten beispielsweise.

Den Hofladen hat Elvira Schepers seit 2014. „Im Jahr 2012 haben wir das Grundstück hier gekauft“, erzählt sie. Zuvor sei dort ein Blumen-Großhandel ansässig gewesen, der aufgrund eines Todesfalls geschlossen wurde. Das Grundstück hatte die Familie Schepers als Lager für ihre eigenen Naturprodukte gedacht, die sie vorwiegend auf Märkten verkaufen: Lederprodukte, Schaffelle, allerlei Dinge aus Wolle und Korbwaren. „Wir mussten natürlich immer auch den Hof kehren. Da kam mir die Idee, hier einen kleinen Hofladen einzurichten“, erinnert sich Elvira Schepers.

Die 66-Jährige war zu DDR-Zeiten in der Gastronomie tätig, ihr Mann Johannes war im Handel tätig. Nach der Wende kam eine Zäsur, sie machten sich mit dem Handel mit Naturprodukten selbstständig. Zudem betreiben sie eine kleine Pension in Landsbergs Ortsteil Maschwitz.

Corona-Zeit hat den Schepers stark zugesetzt

Die Corona-Zeit hat den Schepers stark zugesetzt. Was sie sich aufgebaut hatte, war geschlossen. Seit ein paar Wochen hat der Hofladen nun wieder geöffnet, sogar länger als vor der Pandemie. Immer Donnerstag, Freitag und Samstag kann man dort einkaufen. Ein Mal im Monat lädt sie andere Händler aus der Region zu einem kleinen Markt auf ihren Hof ein. Die nächsten Termine sind am 7. Oktober und am 4. November.

Im übrigen werden auch Leseratten auf Schepers Hof fündig. Elvira Schepers hat den Bücherbestand einer Familie aus Friesland übernommen. Ob Krimi, Roman oder Sachbuch, alles liegt zusammen in einer Wühlkiste. „Wer etwas haben will, kann sich das Buch gegen eine kleine Spende herausnehmen“, sagt Elvira Schepers.

Die indes ist nicht für sie gedacht, vielmehr geht sie vollständig an den Nachwuchs der Dölbauer Feuerwehr. „Es macht Spaß, die Jugendfeuerwehr zu unterstützen. Die freuen sich riesig darüber“, so die Tornauer Hofladenchefin. Insgesamt 200 Euro konnte sie bereits übergeben. Mittlerweile habe sich schon wieder fast 70 Euro angesammelt.