500 Euro Strafe oder 50 Liegestütze Antrag fällt im Stadtrat durch - Linksfraktion als „Sesselfurzis“kritisiert

Halle (Saale) - Der wohl mit einem Augenzwinkern zu verstehen gewesene Antrag der Räte Dörte Jacobi und Hans-Dieter Sondermann (beide Satirepartei „Die Partei“) hat es trotz einiger Ja-Stimmen nicht auf die Tagesordnung der Stadtratssitzung am Mittwoch geschafft. Es bestehe keine „Dringlichkeit“ sofort darüber zu entscheiden, ob alle Stadträte dafür bestraft werden sollen, dass die Abstimmungsergebnisse der Suspendierung von Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) im April an die Öffentlichkeit gelangten, obwohl die Abstimmung geheim war. Als Sanktion für die gebrochene Verschwiegenheit hatten die beiden Die-Partei-Räte 500 Euro Strafe oder 50 Liegestützen von jedem einzelnen Stadtrat gefordert. Die Kollektiv-Bestrafung sei notwendig, weil kein einzelner Schuldiger gefunden werden konnte.

Einige Mitglieder der Linksfraktion hatten einen Änderungsantrag formuliert und Jacobi und Sondermann aufgefordert, die 50 Liegestützen zuerst zu demonstrieren, bevor andere Stadträte ihre Strafe antreten sollten. In einer persönlichen Erklärung kritisierte Jacobi während der Sitzung die Mitglieder der Linksfraktion scharf. Sie seien „Sesselfurzis“, die den Ernst der Lage nicht verstanden hätten. „Wir sind nicht der Steigbügelhalter für Leute, die versuchen, lustig zu sein“, sagte Jacobi. Sie zog ihren Antrag zurück, sodass auch der Änderungsantrag der Linken hinfällig wird. (mz/nay)