Agentur für Arbeit Bürokratischer Albtraum: Mutter aus Halle wartet ein halbes Jahr aufs Kindergeld - kein Einzelfall
Eine Mutter aus Halle musste ein halbes Jahr auf ihr Kindergeld warten. Erst als das MDR-Magazin "Voss & Team" nachhakte, wurde das Amt aktiv. Kein Einzelfall, wie durch die Recherche bekannt wurde.
Halle (Saale)/DUR. - Wer bei der Agentur für Arbeit sein Kindergeld beantragt, kann meist nach wenigen Wochen mit einer Rückmeldung rechnen. Oft ist das Geld bereits nach einem Monat auf dem Konto. Nicht so in Halle - hier wartete die Antragstellerin Christin Thurig knapp ein halbes Jahr auf ihr Geld. Dies berichtete das MDR-Magazin "Voss & Team", welches den Fall auf Wunsch von Thurig im Dezember 2013 übernahm.
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Kindergeld wurde rechtzeitig beantragt
Laut Thurig sei sie nicht die einzige Mutter, bei dem der Antrag nicht rechtzeitig bewilligt wurde. Sie hatte in einer WhatsApp-Gruppe viele Gleichgesinnte geschrieben, die ebenfalls monatelang auf ihr Kindergeld warteten.
Durch das MDR-Magazin wurde auch bekannt, dass Lisa Krahberg aus Eisleben ebenfalls kein Kindergeld ausgezahlt wurde. Auf die schriftliche Anfrage per Mail zu dem Bearbeitungsstatus erhielt die Frau keine Antworten. Telefonisch, so Krahberg, habe sie bei der Kindergeldstelle niemanden erreicht.
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Kindergeld wird sehr spät überwiesen
Als "Voss & Team" vom MDR den Fall übernahm und bei der Familienkasse nachhakte, wurde diese in beiden Fällen aktiv. Auf die Recherche und Anfrage vom Dezember 2023 meldete sich Thomas Hicksch, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Süd beim Sender: "Das Thema ist erkannt und da sind wir auch dran. Aber generell ist es für uns immer eine Herausforderung, mit den Kollegen, die ihr Bestes geben. Und das ist wie überall: Wenn man arbeitet, entstehen auch mal Fehler, die versuchen wir so gering wie möglich zu halten", erklärte Hicksch im MDR-Interview.
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Kindergeld-Antrag - Bearbeitungsstatus war unbekannt
Warum die beiden Frauen auf ihre Anfragen von der Familienkasse zu den jeweiligen Bearbeitungsstatus nie Antworten erhielten, konnte das Amt gegenüber dem Sender nicht erklären.
Sprecher Hicksch gab allerdings bekannt, "dass wir uns da in aller Form nur entschuldigen können." Kurz nachdem der Vorfall durch "Voss & Team" in den Medien bekannt wurde, bekamen Christin Thurig und Lisa Krahberg das Kindergeld ausgezahlt.
Um solche Vorfälle zukünftig zu vermeiden und um die Belastungssituation der Mitarbeiter zu verringern, ist für 2024 neues Bearbeitungspersonal eingeplant worden, heißt es von der Kindergeldstelle gegenüber dem MDR.