Abbrucharbeiten in Halle Abbrucharbeiten in Halle: Abriss in der Frohen Zukunft war zu laut
Halle (Saale)/MZ - Schon wieder ruhen an der Ecke Klopstockstraße/Helmut-Just-Straße in der Frohen Zukunft die Bauarbeiten auf einem Grundstück, das der Wohnungsgenossenschaft „Frohe Zukunft“ gehört. Das verwundert MZ-Leser Jürgen Fuchs, der sich deshalb beim Heißen Draht der Lokalredaktion meldete. Denn ursprünglich hatte es geheißen, dass die Arbeiten im Frühjahr weitergehen sollten.
Bis vor einigen Jahren standen hier Gebäude einer Lüftungsfirma. Als sie umzog, kaufte die WG das Areal, um es später zu bebauen. Die dazu nötigen Abrissarbeiten mussten jedoch gestoppt werden, weil sich Schwierigkeiten auftaten: Im Untergrund gibt es einen äußerst massiven Bunker. Als man daran ging, ihn zu entfernen, gab es Proteste von Anwohnern. Sie befürchteten Schäden durch Erschütterungen. Schließlich kam man in Abstimmung mit dem Bauordnungsamt überein, die Arbeiten durch einen Sachverständigen und den Einsatz von Messgeräten fortzusetzen. „Im April sollte mit den weiteren Abriss der Bodenplatte begonnen werden“, bestätigt Axel Heyne, der die Abteilung Bestandsentwicklung bei der WG „Frohe Zukunft“ leitet.
Erhöhte Werte bei den Schallemissionen
Und er erklärt, dass in vier angrenzenden Wohngebäuden Messstellen zur Überwachung der Erschütterungen installiert wurden. Des Weiteren sei auch an der Baustelle die Einhaltung der Schallbelastung überprüft worden. „Während die Erschütterungswerte im zulässigen Bereich lagen, traten bei den Schallemissionen erhöhte Werte auf“, so Heyne.
Deshalb habe man die Abbrucharbeiten nicht mit der geplanten Technologie durchführen können und wieder eingestellt. „Unsere Genossenschaft ist gegenwärtig in Abstimmung mit dem Ausführungsbetrieb mit der Prüfung alternativer Abrissmethoden beschäftigt“, sagt er. Und: „In jedem Fall soll aber in der zweiten Jahreshälfte ein ordnungsgemäßer Zustand des Grundstücks hergestellt werden.“ Die Nachbarn werde man rechtzeitig über die weiteren Maßnahmen informieren.
Siegfried Stavenhagen, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft, erklärt, man bedauere außerordentlich, „dass sich die Angelegenheit so lange hingezogen hat.“ Im Interesse der Anwohner sei man bemüht, das Grundstück, das zunächst zur Bevorratung und später zur Bebauung vorgesehen ist, schnellstmöglich soweit herzurichten, „dass der hässliche Bauzaun nicht mehr erforderlich sein wird.“