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Handball  Handball : Meyer bleibt bis 2027 beim HC Burgenland

Von Torsten Kühl 23.02.2021, 09:53
Verträge mit den Lokalmatadoren werden traditionell im Partykeller des HCB-Präsidenten unterzeichnet: Uwe Gering (r.) mit Stephan Meyer, der bis 2027 bei den Burgenländern verlängert hat.
Verträge mit den Lokalmatadoren werden traditionell im Partykeller des HCB-Präsidenten unterzeichnet: Uwe Gering (r.) mit Stephan Meyer, der bis 2027 bei den Burgenländern verlängert hat. Gering

Prittitz/Naumburg - Wenn bei Kenny Dober schon von einem „Rentenvertrag“ die Rede war, nachdem der Kapitän beim Drittliga-Aufsteiger vorzeitig um drei Jahre verlängert hatte (Tageblatt/MZ berichtete), so bezog sich dies nicht nur auf die Laufzeit, sondern auch auf die Tatsache, dass der Torjäger beim Auslaufen des neuen Kontraktes (im Sommer 2024) mit dann 35 Jahren tatsächlich zu den Senioren im Team gehören wird. Was nicht heißt, dass Dober auf der Linksaußenposition nicht auch noch länger Top-Leistungen wird bringen können.

Wie ist in diesem Zusammenhang nun aber die Laufzeit des neuen Vertrages von Stephan Meyer zu bewerten? Der 26-Jährige hat am vergangenen Wochenende bis sage und schreibe 2027 beim HCB verlängert. Clubpräsident Uwe Gering, der die Vertragsunterschrift im heimischen Partykeller vollzog, betont - neben dem Vertrauen in Meyers Fähigkeiten - vor allem die Parallelen zu Kenny Dober: „Stephan wohnt inzwischen wie unser Kapitän in Prittitz. Er und Kenny gehen den Weg des HCB seit 2013 gemeinsam.“

Die Burgenländer setzen also auf ihre Lokalmatadoren, die im Zuge der immer größer werdenden sportlichen Anforderungen zuletzt immer weniger geworden sind. Nicht erst nach dem Aufstieg in die dritte Liga hatte sich der Club mit Spielern von höherklassigen Teams wie dem SC DHfK Leipzig, HC Elbflorenz Dresden und Dessau-Roßlauer HV verstärkt.

Zweijährige Leidenszeit

Das Ziel, mehr Akteure aus den eigenen Reihen für die erste Männermannschaft heranzuziehen, habe weiter Priorität, so Uwe Gering, aber es sei natürlich nicht so einfach. Meyers langfristige Vertragsverlängerung solle deshalb ein starkes Zeichen sein, auch vor dem Hintergrund, dass der Rückraumspieler seit zwei Jahren mit schweren Knieverletzungen zu kämpfen hat.

Anfang Februar 2019 hatte sich Stephan Meyer im Training eine Innenbandverletzung zugezogen. Dann absolvierte er zwar die Vorbereitung auf die folgender Saison mit, ehe sein Kreuzband riss. Im November vergangenen Jahres gab es einen weiteren operativen Eingriff, der allerdings mehr der Stabilisierung diente. Inzwischen befindet sich der 26-Jährige im Muskelaufbau. An Mannschaftstraining ist noch nicht zu denken. „Es war in den vergangenen Monaten schon eine schwierige Zeit und nicht immer leicht, sich zu motivieren, allein zu trainieren. Deshalb habe ich trotzdem immer die Nähe zum Team gesucht. Aber langsam ist Licht am Ende des Tunnels. Mein neuer Vertrag ist natürlich ein zusätzlicher Ansporn“, sagt Stephan Meyer, der sich darauf freut, in absehbarer Zeit auch mal in der dritten Liga spielen zu dürfen. „Ob im zentralen oder im linken Rückraum ist mir eigentlich egal. Wichtig ist, dass ich von meinen Mannschaftskollegen Florian Pfeiffer und Marcel Popa noch viel lernen kann.“

Übungsleiter im Nachwuchs

Stephan Meyer, der zuvor für ein Weißenfelser Krankentransport-Unternehmen tätig gewesen war, arbeitet inzwischen zusammen mit HCB-Torwart Hendrik Halfmann im Zentrallager eines der Club-Sponsoren, der Firma rmc Stolze. „Unser Chef hat ein Herz für den Sport und jetzt für mein Nachwuchsteam auch ein neues Outfit spendiert“, berichtet der aus Höhnstedt stammende Meyer, der aktuell die weibliche B-Jugend der Burgenländer trainiert. Zuvor hatte er die Jungen dieser Altersklasse betreut. Zu seinen Schützlingen gehörten da zum Beispiel Robert Voigt und Paul Zänker, die nun auf einen Kaderplatz im Drittliga-Team der HCB-Männer hoffen können - als Back-up für Kapitän Kenny Dober auf Linksaußen. Denn auf dieser Position wollen die Burgenländer künftig auf den eigenen Nachwuchs setzen.