Verein Dübener Heide Verein Dübener Heide: Ausstellung zu Ehren der Mitglieder

Gräfenhainichen - Seit 30 Jahren gibt es den Verein Dübener Heide. Dessen Ortsgruppen, die über zwei Bundesländer zwischen Elbe und Mulde verteilt sind, sind ebenso vielfältig, wie die Gegend selbst. Wo einst gigantische Flächen für den Braunkohle-Tagebau gerodet wurden, sind heute Seen, das Freilicht-Technikmuseum Ferropolis und Wanderwege entstanden.
Zu Ehren seiner Mitglieder und Partner hat der Verein eine Wanderausstellung auf die Reise geschickt, die nun am 25. Oktober in die Paul-Gerhardt-Kapelle in Gräfenhainichen kommt. „Mit dieser Ausstellung wollen wir den Besuchern Einblicke in ein Stück bewegte Heimatgeschichte ermöglichen und das unermüdliche Engagement unserer Heidefreunde würdigen“, sagt Gudrun Engler, stellvertretende Vorsitzende des Heidevereins und Hauptorganisatorin der Ausstellung.
Die 63-Jährige ist seit 2000 im Vorstand des Vereins tätig und dort verantwortlich für die vielen Ortsgruppen, die sich in der Dübener Heide tummeln. „Das ist ein riesiges Gebiet, ein Konglomerat aus Gruppen“, sagt sie. Die Ortsgruppen haben ganz unterschiedliche Ausrichtungen. Von der Grabpflege über das Wandern bis hin zu Kräuterkunde und Kunst - „jeder hat hier seine Spezialität“, sagt Engler, die in Rösa, einem Ortsteil der Gemeinde Muldestausee lebt. Auch wegen der Vielfalt sei es viel Arbeit für den Verein gewesen, alles zusammenzutragen.
Viele Gesichter aus 30 Jahren
Ob die Kräuterfrau aus Ogkeln, die vielen Naturpark-Führer, den Heidemönch oder die Wittenberger Pilgerfrauen - der Verein hat viele dieser Persönlichkeiten und Gruppen zum Mittelpunkt seiner Jubiläumsausstellung gemacht. Auf Schautafeln finden sich nun Bilder, Zahlen, Daten und Geschichten zu diesen Menschen, die in der Dübener Heide leben und wirken.
Für die Vernissage am 25. Oktober ist eine kleine Feierlichkeit geplant, soweit Corona dies zulässt. Je nach Wetter draußen, mit Kaffee, Kuchen und Bürgermeister. Ab dem 26. Oktober und bis zum 5. November ist die Ausstellung für alle in der Paul-Gerhardt-Kapelle in Gräfenhainichen, Rudolf-Breitscheid-Straße 1, zu sehen.
Davor war sie in Muldestausee und Bad Schmiedeberg. Ab November wird sie wieder in Bad Düben zu sehen sein. Der Verein könnte übrigens theoretisch bereits sein 90-jähriges Bestehen feiern - ursprünglich war der Verein Dübener Heide im Jahr 1930 in Düben gegründet worden.
Ziele waren damals die Entwicklung des Wanderns, des Naturschutzes und der touristischen Erschließung. Allerdings kam das wenige Jahre später zum Erliegen, als der Zweite Weltkrieg ausbrach. Auch in der DDR konnte das Vereinsleben nicht wiederbelebt werden. Erst nach der Wende gründete sich der Verein neu - jetzt auch mit klaren Umweltschutz-Ambitionen. Die Region war von den Abraumbaggern der Braunkohleindustrie bedroht. Das wollten engagierte Heidefreunde verhindern. Am 31. März 1990 wurde er neu gegründet.
Träger- und Bürgerverein
1992 vereinbarten schließlich die Umweltminister der Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt die Gründung des Naturparks Dübener Heide. Der Verein Dübener Heide wurde daraufhin anerkannter Träger des Naturparks in Sachsen und Sachsen-Anhalt und mit der Entwicklung der Region beauftragt und ist heute einer der größten Bürgervereine zwischen Elbe und Mulde. (mz)