Schülerfirma in Ferropolisschule Schülerfirma in Ferropolisschule: Die Appetitmacher

Gräfenhainichen - Der kleine Hunger kommt immer und überall. Auch in der Schule. Die Erkenntnis war der Stein des Anstoßes für ein Erfolgsprojekt. Die Snack-Point-S-GmbH in der Ferropolisschule feiert zehnten Geburtstag.
An sich eine Randnotiz. Wäre die GmbH keine besondere. Sie ist allerdings von Schülern für Schüler gemacht. Acht- und Neuntklässler sorgen sich mit ihr nicht nur um das Wohlbefinden ihrer Mitschüler. „Sie lernen auch, wie Unternehmen funktionieren“, erklärt Kerstin Pfeiffer. Die pädagogische Mitarbeiterin ist von Anfang dabei.
Das Wort „dabei“ ist ihr wichtig. „Wir begleiten das Projekt. Aber wir bestimmen nicht, wo es langgehen soll. Das muss ein Pädagoge auch erst einmal lernen.“ Im Fall der Schülerfirma geht das Rezept auf. Vertrauen ist die Basis des Erfolgs. Das merken mit Sophie Wiemann und Lea-Sophie Schildhauer die beiden Chefinnen von heute. Das haben aber auch schon Christina Mohr und Sandra Scheibe festgestellt.
Sie stehen für die 1. Generation von Snack-Point. Waren die ersten Geschäftsführerinnen und stellten mit die Weichen. Angeboten wurde von Anfang an eine Ergänzung zur Schulspeisung. Über den Tresen gehen Snacks und vor allen Dingen jede Menge Sandwiches. Es schmeckt. Das ist die Basis des Erfolgs von Snack-Point.
„Wir haben das damals alles ausprobiert“, blickt Christina Mohr zurück. Vor zehn Jahren übte sie sich im Umgang mit anderen. Heute kommt ihr das zugute. Die 23-Jährige ist Erzieherin. „Die ganze Buchhaltung, der Ein- und Verkauf haben mich begeistert“, erzählt Sandra Scheibe. Mit Zahlenreihen hat sie auch heute noch zu tun. Mit 24 ist sie durchgestartet als Chemielaborantin.
Erfolg kommt auch in der Schülerfirma nicht von ungefähr. Es braucht Werbung. Max Mischke, Geschäftsführer der 3. Generation, hat mit seinen Mitstreitern die Weiterbildung in Sachen Außenwirkung genossen.
„Stulle war gestern. Heute zu Snack-Point“ ist der Slogan, der immer noch zieht. Mischke war außerdem dabei, als es für die Gräfenhainichener Schülerfirma den Ritterschlag gab. 2014 waren die Heidestädter die Dritten in ganz Sachsen-Anhalt, die sich über das Qualitätssiegel der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung freuen durften.
Die Arbeit im Snack-Point macht Spaß. Sie ist aber auch eine Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln. „Man kann an Kursen und Seminaren teilnehmen, bekommt dann bestimmt auch Zertifikate. Die kann man doch später bei der Bewerbung verwenden“, ist Lea-Sophie Schildhauer überzeugt.
Seit drei Monaten ist sie mit ihren Mitstreitern für den Snack-Point verantwortlich. Komplett neu ist die Arbeit dort allerdings nicht. „Wir haben schon voriges Jahr geholfen, waren schon mal mit einkaufen.“ Die Neuen sind bereit.
Christina Mohr und Sandra Scheibe blicken zehn Jahre zurück. „Klar haben wir auch Geld verdient“, sagen beide. Der Verdienst kam gerade zur rechten Zeit. Die Jugendweihe und die Fahrt nach England standen an. „Da konnte man sich mal extra was leisten.“
Snack-Point ist hauptsächlich für die Mädchen und Jungen der Ferropolisschule da. Die Schülerfirma stattet aber auch Feiern aus und ist bei der Gräfenhainichener Kultur- und Erlebnisnacht dabei.
Weitere Informationen unter www.snackpoint-ferro-schule.de (mz)