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Rudern Regatta an der Gurke in Zschornewitz

Der Zschornewitzer Ruder-Club zeichnet sich erneut als Gastgeber der Landesmeisterschaften aus.

Von Andreas Hübner 13.07.2021, 08:41
Viola Heidacher (l.) und Michelle Frauendorf bei der Siegerehrung
Viola Heidacher (l.) und Michelle Frauendorf bei der Siegerehrung (Foto: Andreas Hübner)

Zschornewitz - Viola Heidacher und Michelle Frauendorf haben es geschafft. Im Finallauf der A-Juniorinnen im Doppelzweier kamen die jungen Sportlerinnen von der Halleschen Rudervereinigung Böllberg als Sieger ins Ziel und sicherten sich den Titel. Erschöpft, aber überglücklich präsentierten sie Pokal und Goldmedaillen für die Kameras.

380 Athleten, 17 Vereine

Die 31. Ruder-Landesmeisterschaften Sachsen-Anhalts fanden am Wochenende am Zschornewitzer See - bei Einwohnern auch als „Die Gurke“ bekannt - statt. In zwölf Altersklassen nahmen 380 Athleten aus 17 Vereinen an den Wettbewerben teil und bevölkerten so das Ruderzentrum und die Wald- und Wiesenflächen rings um den See. Etwa die Hälfte der Teilnehmer hatte es sich in kleinen Zeltstädten auf dem Areal gemütlich gemacht und dort übernachtet.

Für die Teilnehmer markierte der Wettkampf einen besonderen Meilenstein. „Seit Beginn der Pandemieeinschränkungen war das die erste echte zweitägige Regatta in Sachsen-Anhalt“, betonte Thomas Renner gegenüber der MZ. „Wir sind wahnsinnig glücklich, dass wir die Landesmeisterschaften nun doch noch durchführen durften“, sagte der Vereinsvorsitzende des Zschornewitzer Ruderclubs stellvertretend für alle Mitglieder und Organisatoren.

Eigentlich schon für Juni anberaumt, mussten die Wettbewerbe schließlich noch einmal verschoben werden und die vorgelegten Hygienekonzepte im Zusammenhang mit den behördlichen Auflagen wieder überarbeitet werden. „Das Teilnehmerfeld ist diesmal allerdings um einiges kleiner als bei anderen Meisterschaften, die wir schon ausgerichtet haben“, so Renner, „Wir haben gut 80 Starter weniger als sonst.“ Insbesondere viele Sportler im Alter von 35 bis 55 Jahren fehlten. „Da ist das Teilnehmerfeld etwa auf ein Viertel geschrumpft“, schätzte er grob. In erster Linie lag das an der kurzen Vorbereitungszeit. „Normalerweise drehen wir schon ab März unsere Runden auf dem Wasser“, so der Vereinschef. „In diesem Jahr war das erst ab Mai möglich.“

Viele der schon etwas älteren Sportler hätten daher ihre normale Wettkampfform noch lange nicht erreicht. Auch weil das Kraft- und Fitnesstraining, das normalerweise in den Wintermonaten in den Sporthallen stattfindet, nahezu komplett weggebrochen war. Besonders spannend und aufregend waren die Wettkämpfe allerdings für die jüngsten Teilnehmer. Denn gerade die zehn- und elfjährigen Ruderer konnten erstmals Wettkampfluft schnuppern. „Die Kinder haben sich riesig auf die Rennen gefreut“, so Renner.

Für sich entschieden

Insgesamt nahmen 25 Sportler des Gastgebers an den Meisterschaften teil. „Wir waren allerdings dieses Mal nicht so erfolgreich, wie wir es gewöhnt sind“, so der Vereinschef. Zum einen lag das am erwähnten Trainingsrückstand und der fehlenden Wettkampfpraxis. Zum anderen am starken Feld der Kontrahenten. „Da es bisher kaum Wettkämpfe gab, sind viele sehr leistungsstarke Ruderer aus anderen Vereinen an den Start gegangen“, so Renner.

Einige hätten unter normalen Bedingungen an Landesmeisterschaften vermutlich nicht teilgenommen. „Ich bin trotzdem sehr zufrieden“, betonte er. „Ein paar unserer Boote haben mich sogar überrascht.“ Neben fünf silbernen und drei bronzenen Medaillenplätzen, die der gastgebende Verein für sich verbuchen konnte, stach Leo Renner hervor. Der Zehnjährige konnte die Einer-Konkurrenz für sich entscheiden und wurde Landesmeister. (mz)