1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gräfenhainichen
  6. >
  7. Mit 100 „Glückspfennigen“zur neuen Schule in Gräfenhainichen

Grundsteinlegung Mit 100 „Glückspfennigen“zur neuen Schule in Gräfenhainichen

Warum Schülerinnen und Schüler in der Lindenallee am letzten Schultag vor den Sommerferien einen Bauhelm tragen mussten.

Von Dietmar Bebber Aktualisiert: 22.07.2021, 08:45
Die Zeitkapsel der Schule wird befüllt. Hier kommen die „Glückspfennige“ rein.
Die Zeitkapsel der Schule wird befüllt. Hier kommen die „Glückspfennige“ rein. (Foto: Thomas Klitzsch )

Gräfenhainichen - Es war ein Tag, wie man ihn sich besser nicht hätte wünschen können. Die Sonne schaute sehr oft aus den Wolken hervor und Schulleiter Torsten Kunze strahlte mit ihr um die Wette. Wohl nicht, weil er an diesem Tag seine Schüler in die Ferien schicken konnte, sondern vielmehr, weil nicht nur für ihn ein großer Wunsch in Erfüllung gehen sollte. Es stand nämlich die Grundsteinlegung für den Ersatzneubau der Förderschule an der Lindenallee auf dem Programm.

Neben dem Mitglied des Landtages Siegfried Borgwardt und dem Bürgermeister von Gräfenhainichen Enrico Schilling ließen es sich auch Landrat Christian Tylsch (alle CDU) und viele andere Gäste nicht nehmen, dem feierlichen Akt beizuwohnen. Schilling wie auch die anderen Redner bedankten sich bei allen Beteiligten, die diesen Bau erst möglich gemacht haben. Besonders hob er die Rolle der Kreistagsmitglieder hervor, die den Mut dazu hatten Ja zu dieser Investition zu sagen.

Die Förderschulen seien ein wichtiger Bestandteil der Schullandschaft, denn hier lasse sich individuell fördern, hier bekomme jeder Schüler die Förderung, die er benötigt. Nun aber sehe er mit Freude der Grundsteinlegung entgegen. Auch sei der momentane einmonatige Bauverzug als nicht so schwerwiegend anzusehen, denn von Seiten der Bauausführenden Firma gäbe es die Zusage der pünktlichen Fertigstellung im Dezember 2022.

Funktional und ökologisch

Dann sollen 7,8 Millionen Euro verbaut und ein wesentlicher Beitrag für die Verbesserung der Schulinfrastruktur geleistet worden sein. Die Schüler und Lehrkräfte können dann ein funktionales zweigeschossiges, nicht unterkellertes Schulgebäude in Besitz nehmen. Dabei wird der eingeschossige Gebäudebereich mit einem Gründach versehen und das anfallende Regenwasser in eine Zisterne geleitet, um wiederum für die Bewässerung der Grünflächen auf dem Schulgelände genutzt zu werden.

Stück für Stück wird die Kapsel gefüllt: Eine 20-Euro-Münze mit der Maus  kommt vom Kreis, ein Null-Euro-Schein mit Ferropolis von der Stadt.
Stück für Stück wird die Kapsel gefüllt: Eine 20-Euro-Münze mit der Maus kommt vom Kreis, ein Null-Euro-Schein mit Ferropolis von der Stadt.
(Foto: Klitzsch)

Auf den beiden Flachdächern wird eine Photovoltaikanlage installiert und ableitend davon die Energie für zwei Ladepunkte zur Elektromobilität zu nutzen. Bis es aber soweit ist, werden noch Tage und Wochen vergehen.

Kapsel wird gefüllt

Den eigentlichen offiziellen Startschuss, das Versenken der Zeitkapsel, übernahm Schülersprecherin Pauline Franke gemeinsam mit dem Landrat Christian Tylsch und Schulleiter Torsten Kunze. In die Kapsel kamen neben der aktuellen Ausgabe der Mitteldeutschen Zeitung zahlreiche zeitgeschichtliche Dinge und Grußworte. Aber auch eine im Jahr 2021 herausgegebenen 20-Euro-Silbermünze der Bundesrepublik Deutschland zum 50-jährigen Bestehen der „Sendung mit der Maus“.

Mit  Tanz und Musik unterhielt die Schulkulturgruppe.
Mit Tanz und Musik unterhielt die Schulkulturgruppe.
(Foto: Klitzsch )

Selbst ein Speicherstick mit dem Fördermittelbescheid und dem alles entscheidenden Kreistagsbeschluss fanden für die Nachwelt den Weg in die Kapsel. Nicht zu vergessen die zahlreichen „Glückspfennige“, welche in Wirklichkeit Centstücke waren, der derzeit knapp 100 Schüler.

In seiner Rede vorab unterstrich Kunze aber auch die Bedeutung des Ersatzneubaus für Gräfenhainichen als Bildungsstandort und betonte: „Der Grundstein, den wir heute legen, gibt dem Lernen mehr Raum, er öffnet Türen für Wachstum, er gibt Bildung ein zeitgemäßes Zuhause und eröffnet eine wirklich außergewöhnliche Perspektive.“

Noch bis Anfang 2023

Dieser Weg bis hierher begann im Oktober 2018 mit der Projektvorbereitung und mündete in dem alles entscheidenden Kreistagsbeschluss vom 25. März 2019, die Schule auf den 1. Platz der Prioritätenliste zu setzen. Planungen, Einreichung des Fördermittelantrages und vieles mehr mussten erledigt werden, bevor am 15. April der Spatenstich vorgenommen werden konnte.

Die Zeitkapsel mit den Dokumenten wird eingelassen. Die der Kinder folgt.
Die Zeitkapsel mit den Dokumenten wird eingelassen. Die der Kinder folgt.
(Foto: Klitzsch)

Bis zur geplanten Nutzerübergabe Anfang 2023 werden die Schüler jedoch keine Ferien haben. Zwar begannen für sie an diesem besonderen Tag die Sommerferien sofort nach der Grundsteinlegung. Doch danach geht der Unterricht parallel zu den Baumaßnahmen weiter. (mz)

Es ist ein freudiger Tag. Da dürfen Seifenblasen steigen.
Es ist ein freudiger Tag. Da dürfen Seifenblasen steigen.
(Foto: Klitzsch)