Corona-Krise in Gräfenhainichen Corona-Krise in Gräfenhainichen: Komplette Festival-Saison in Ferropolis gekippt

Gräfenhainichen - Die Ferropolis GmbH verliert mit dem Verbot von Großveranstaltungen bis zum August beinahe ihre gesamte Festivalsaison. Melt, Splash und With Full Force werden nach Auskunft von Geschäftsführer Thies Schröder in diesem Jahr dort nicht stattfinden, also auch nicht zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
„Was wir befürchtet haben, ist nun eingetreten“, sagte Schröder am Donnerstag zur MZ. Die Richtlinien für Großveranstaltungen seien von Bund und Land klar formuliert worden. „Es wird keinen Sommer in Ferropolis geben, wie wir ihn in den letzten Jahren erlebt haben“, sagte er.
Für das Unternehmen, dessen Mehrheitseigener die Stadt Gräfenhainichen ist, bedeutet dies auch massive Einnahmeverluste. Etwa zwei Drittel des Umsatzes stamme aus den Festivals. Soforthilfen von Land oder Bund fallen wegen der Beteiligung der Kommune für Ferropolis aus.
Da Gräfenhainichens Haushaltslage kaum Spielräume für Hilfszahlung an das nun klamme Ferropolis zulassen dürfte, müsse man sich nun etwas einfallen lassen und wenigstens auf Lockerungen im Bereich der Museen und des Tourismus‘ hoffen, so Schröder weiter.
Entsprechende Veranstaltungen, die auch „kontaktarm“ durchgeführt werden können, sollen in den nächsten Tagen angekündigt werden. Schröder hofft etwa auf Mehreinnahmen durch Tagesausflüge.
Wie es mit den Museen, zu denen Ferropolis als Industriedenkmal gehört, weitergeht, hatten Bund und Länder vorerst zurückgestellt. Zudem fehle es noch an einer klaren Definition, was alles als Großveranstaltung gelte, so Schröder.
Dass die Festivals ausfallen, sei klar. Jedoch könne möglicherweise im September der Termin des Bergmannstages gehalten werden, hofft er. Gleiches gelte auch für diverse Flohmärkte oder das Motorsport-Event „Drift King“ Ende August.
Die Ferropolis GmbH habe im Übrigen inzwischen Kurzarbeit anmelden müssen. Dort sind sieben feste Mitarbeiter beschäftigt. Die Baumaßnahmen, darunter auch die EU-geförderte Sanierung von Tagebaugroßgeräten sollen allerdings vorerst weitergehen wie geplant. (mz)