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Finanzen Wirbel um hohe Steuersätze - Eisleben laut Statistischem Landesamt über dem Landesschnitt

Von Felix Fahnert 20.10.2021, 19:40
Mehrere Geldscheine liegen übereinander.
Mehrere Geldscheine liegen übereinander. Foto: dpa

Eisleben/MZ - Die Erhöhung der Grund- und der Gewerbesteuer hat der Lutherstadt Eisleben eine Erwähnung durch das Statistische Landesamt beschert. Demnach hätten im ersten Halbjahr 2021 von den 218 Kommunen in Sachsen-Anhalt zwölf Kommunen Steuern erhöht - unter ihnen Eisleben.

Die Lutherstadt ist mit der Erhöhung der Grundsteuer B (bebaubare Grundstücke) auf 433 Prozent dabei eine von zwei Kommunen, die ihren Hebesatz über den Landesschnitt (423 Prozent) anhoben. Zuvor hatte der Hebesatz in Eisleben bei 400 Prozent gelegen. Bad Lauchstädt erhöhte den Satz derweil auf 430 Prozent.

Auch bei der Gewerbesteuer liegt der Hebesatz in der Lutherstadt nach Angaben des Landesamtes über dem Landesschnitt: Der Satz wurde von 380 auf 400 Prozent angehoben, der Schnitt liegt bei 382 Prozent. Deutlich heftiger fiel die Erhöhung in der Stadt Stößen (Burgenlandkreis) aus: Hier würde der Hebesatz der Gewerbesteuer um 70 Prozentpunkte auf 520 Prozent erhöht.

Matthias Dominka vom Fachbereich Finanzen der Eisleber Stadtverwaltung erklärte auf MZ-Nachfrage, dass sich die Steuerhebesätze in Eisleben auf normalem Niveau befänden. Zudem sei etwa die Erhöhung der Gewerbesteuer eine Forderung der Kommunalaufsicht zur Haushaltskonsolidierung gewesen. Dominka kritisierte zudem, dass das Statistische Landesamt Kommunen sämtlicher Größe in einen Topf werfe. Betrachte man nur vergleichbare Kommunen, liege Eisleben auch nicht über dem Durchschnittswert.

Unter den zwölf Kommunen, die im ersten Halbjahr 2021 in Sachsen-Anhalt überhaupt kommunale Steuern erhöhten, ist auch die Stadt Kelbra. Hier würde der Satz für Acker, Wald und Wiese (Grundsteuer A) um 60 Prozentpunkte auf 380 Prozent erhöht. Der Durchschnittshebesatz liegt hier bei 342 Prozent.