Wieder unter Dampf
Hettstedt/MZ. - Die Lokomobile ES 7 / Bo der Firma Buckau R.Wolf im Mansfeld Museum Hettstedt ist aus ihrem Winterschlaf geweckt worden: Zwei Tage lang sorgten die Mitglieder des Fördervereins, Elmar Hebestedt und Wolfgang Wiedenbeck dafür, dass sie am Wochenende pünktlich ohne Probleme angeheizt werden konnte.
Dergleichen findet von nun an bis Oktober jeden zweiten Monat statt, stets begleitet von einem weiteren Höhepunkt. Im April fand die Lokomobile Konkurrenz durch kleine Dampfmaschinen, zum Teil maßstabgerechte Nachbildungen der großen Originale.
Helmut Klaes aus Gerbstedt ist bereits ein alter Hase, was Miniatur-Dampfmaschinen anbelangt: Seit acht Jahren baut er Heißluftmaschinen und fehlt bei keinem der international besuchten Modelldampftage, die im August stattfinden. Erst zum zweiten Male zeigte er am Wochenende den Nachbau einer Heißluftmaschine Marke Urstirling, die Wasser aus der Erde pumpen kann. Die etwas weiter entwickelte Form der Originalmaschine soll heute noch in vielen Farmen für die Plantagenbewässerung in Südafrika sorgen, so der Hobbybastler.
Schon 1946 bekam Günter Horlbog aus Hettstedt von seinem Vater eine nachgebaute Dampflokomobile geschenkt, die der aus alten Geschosshülsen als Spielzeug für seinen Sohn gebaut hatte. Doch Interesse, sich selbst am Dampfmaschinenbau zu versuchen, bekam er erst viele Jahre später: 1996 besuchte der Ingenieur für Maschinenbau die Modelldampftage im Mansfeld Museum "Und da erwachte in mir das Kind im Manne", meinte er lächelnd: Er richtete die Lokomobile seines Vaters wieder her und stellte sie aus. "Zwischen den tollen Exponaten der anderen verschwand sie fast - man dachte, ich wolle sie verkaufen. Aber das war der Anfang für ein schönes Hobby", erzählte er.