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Corona-Krise Volkssolidarität hilft in Zeiten von Corona

Von Jörg Müller 26.03.2020, 08:00
Pflegedienstleiterin Kerstin Georgius und Geschäftsführer Rüdiger Kersting vor den Dienstfahrzeugen.
Pflegedienstleiterin Kerstin Georgius und Geschäftsführer Rüdiger Kersting vor den Dienstfahrzeugen. Maik Schumann

Eisleben - „Miteinander - Füreinander - Solidarität leben“. Unter dieses Motto hat die 1945 gegründete Volkssolidarität ihre Arbeit gestellt. Seit damals kümmert sich der Sozialverband insbesondere um ältere und hilfsbedürftige Mitbürger. An dieses Engagement möchte Rüdiger Kersting, Geschäftsführer des Volkssolidarität-Kreisverbands Mansfeld-Südharz, gerade jetzt in der Corona-Krise anknüpfen.

„Meine Idee ist, dass wir über unsere Ortsgruppen schnell und unbürokratisch Hilfe organisieren könnten“, sagte Kersting der MZ. Dabei könnte es zum Beispiel um die Erledigung von Einkäufen für Ältere gehen, die wegen des Corona-Virus’ zu Hause bleiben wollen oder müssen. „Unser Verband steht für ein solidarisches Miteinander und ein aktives Füreinander“, so der Geschäftsführer, „diesen Slogan sollten wir in die Tat umsetzen.“

Eisleben: Volkssolidarität hilft bedürftigen Menschen

„Wir haben 33 Ortsgruppen“, sagt Kersting. In fast jedem Ort im Mansfelder Land sei die Volkssolidarität vertreten. Auf ehrenamtlicher Basis werden Kaffeenachmittage, Spiel- und Sportgruppen sowie andere Veranstaltungen organisiert. Seinen Sitz hat der Kreisverband, der 1.600 Mitglieder zählt, in Eisleben im Weg zum Hutberg.

Neben dem Begegnungszentrum betreibt der Kreisverband zwei Seniorenheime in Helbra, 14 Kindertagesstätten in Mansfeld-Südharz und im benachbarten Saalekreis sowie eine Sozialstation. Insgesamt sind in den Einrichtungen rund 240 Mitarbeiter beschäftigt.

„Ich habe jetzt die Vorsitzenden aller Ortsgruppen angeschrieben“, sagt der Geschäftsführer. Die Mitglieder wüssten sicher am besten, wer in ihrem Umkreis vielleicht Hilfebedarf habe. „Man könnte ja zum Beispiel für mehrere Ältere einen gemeinsamen Einkauf erledigen.“ Der Kreisverband würde dieses ehrenamtliche Engagement unterstützen, indem Autos oder Fahrer zur Verfügung gestellt werden könnten.

Hilfe in Zeiten von Corona

Neben den Pkw, die beim Pflegedienst im Einsatz sind, hat der Kreisverband auch zwei Kleinbusse, die zum Beispiel für Ausflüge genutzt werden. Fahrdienste könnten möglicherweise die Hausmeister übernehmen. „Mir ist es wichtig, dass niemand durchs Netz fällt“, so Kersting. Gerade in der derzeitigen Situation, in der wegen der Ansteckungsgefahr die sozialen Kontakte reduziert werden sollen, komme es darauf an, „dass keiner vergessen wird“.

Während in der Sozialstation normaler Betrieb herrscht, hat die Volkssolidarität - wie die anderen Träger - in ihren Kindertagesstätten eine Notbetreuung eingerichtet. Alle Einrichtungen seien geöffnet, so Kersting. Es seien aber nur wenige Kinder da. Normalerweise werden insgesamt 1.100 Kinder betreut. (mz)