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Verkehrsspiegel gefordert  Verkehrsspiegel gefordert : Debatte um Linksabbieger in Kreisfeld hält an

Von Daniela Kainz 28.03.2019, 10:58
Detlef Schade und Jürgen Colawo  (von links)  sind sich einig: An der Kreuzung muss wieder ein Verkehrsspiegel aufgestellt werden.
Detlef Schade und Jürgen Colawo  (von links)  sind sich einig: An der Kreuzung muss wieder ein Verkehrsspiegel aufgestellt werden. Jürgen Lukaschek

Kreisfeld - Mit gemischten Gefühlen fährt Detlef Schade jedes Mal an die Kreuzung Thomas-Müntzer-Straße/Eislebener Straße in Kreisfeld heran. „Schon mehrfach musste ich auf der Straße plötzlich anhalten“, sagt der Wirt der hiesigen Gaststätte „Katharinenholz“.

Gegenverkehr zu schnell unterwegs

Weil der Verkehr aus Wimmelburg so schlecht einzusehen ist, bleibt ihm oft nichts weiter übrig, als mitten auf der Kreuzung kräftig auf das Bremspedal zu treten. Denn längst nicht alle Autofahrer sind auf der Hauptstraße mit den erlaubten 50 Stundenkilometern unterwegs. Viele Autos kommen mit deutlich höherem Tempo auf die Kreuzung zu.

Als es an der Stelle noch einen Verkehrsspiegel gab, war die Sache für Schade und alle anderen Linksabbieger weitaus ungefährlicher, weiß Hergisdorfs Bürgermeister Jürgen Colawo. Er kritisiert, wie viele andere, die Situation an der Kreuzung.

Mehrfach sprach er das Thema an und forderte den Landkreis auf, den vor längerer Zeit kaputt gegangenen Verkehrsspiegel zu ersetzen. Colawo: „Das hat bisher alles nichts gebracht.“ Doch er will hartnäckig bleiben. Für ihn ist das Thema nicht erledigt.

Landkreis sieht keinen Grund zum Handeln

Der Landkreis sieht auch nach nochmaliger Prüfung keinen Grund, an der Situation etwas zu verändern. „Es ist nicht zwingend notwendig, einen neuen Spiegel aufzustellen“, erklärt Sprecherin Michaela Heilek. Nach Auffassung der Kreisverwaltung seien die Sichtweiten an der Kreuzung ausreichend. Die Autofahrer hätten genügend Zeit, sich in den fließenden Verkehr einzureihen.

Die Pressesprecherin nimmt Bezug auf den Paragrafen 8 der Straßenverkehrsordnung. Er regelt unter anderem, wie sich Autofahrer an unübersichtlichen Straßenstellen zu verhalten haben. Autofahrer müssten sich in diesem Fall vorsichtig in die Kreuzung oder Einmündung hineintasten, bis die Übersicht gegeben sei, heißt es darin.

An der Auffassung des Landkreises, keinen neuen Verkehrsspiegel aufzustellen, scheint die neuerliche Kritik also nichts zu ändern. Der Sachverhalt sei in Absprache mit der Polizei geprüft worden, fügt Heilek hinzu. Der Kreuzungsbereich werde demnach nicht als Unfallschwerpunkt geführt. „Es ist nicht bekannt, dass es an dieser Stelle im vergangenen Jahr Abbiegeunfälle gab“, so die Sprecherin der Kreisverwaltung gegenüber der MZ.

„Die Entscheidung ist gefallen“

Diese Tatsache stützt die Ansicht der Kreisverwaltung, dass ein Verkehrsspiegel an dieser Kreuzung in Kreisfeld nicht notwendig ist. Heilek: „Die Entscheidung ist gefallen.“

Sie verweist außerdem darauf, dass Verkehrsspiegel keine offiziellen Verkehrsschilder sind. Sie gelten als Hilfsmittel. Ihr Einsatz hätte auch Nachteile. Durch das verkleinerte Spiegelbild könne die Verkehrssituation falsch eingeschätzt werden.

Bürgermeister Colawo kann nur den Kopf schütteln über die Antwort aus der Kreisverwaltung. Wenn alles so problemlos sei, dann frage er sich, wieso die Polizei an der Landesstraße regelmäßig die Geschwindigkeiten kontrolliere. Colawo hat die Hoffnung, dass die Verkehrsgesellschaft Südharz das Thema noch einmal aufgreift.

Seiner Meinung nach sei das Unternehmen genauso vom fehlenden Verkehrsspiegel betroffen. Der Bürgermeister kann sich nicht vorstellen, dass die aus Kreisfeld kommenden Busse an der Kreuzung ohne Schwierigkeiten nach links abbiegen. (mz)