Erste Treffen nach langer Corona-Pause Verein der Mansfelder Berg- und Hüttenleute feiert Tag des Bergmanns und plant Haldenbesteigung

Eisleben/MZ - Es wird ein Wiedersehen nach mehr als einem Jahr coronabedingter Pause. „Im März 2020 hatten wir unsere letzte Veranstaltung“, sagt Hans-Joachim Schworck, Vorsitzender des Vereins Mansfelder Berg- und Hüttenleute. Damals fand die Jahreshauptversammlung mit der Vorstandswahl statt. Schworck, der zuvor bereits kommissarisch amtiert hatte, wurde zum Vorsitzenden gewählt. Sein Vorgänger Horst Dammköhler hatte sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen müssen.
Tag des Bergmanns - Programm mit Tanzgruppe „Dance Devils“
Nun also steht endlich wieder ein Treffen bevor: Am kommenden Sonntag, 4. Juli, wird ab 15 Uhr im Eisleber Gartenlokal „Ernst Thälmann“ der Tag des Bergmanns gefeiert. „Wir freuen uns, dass das wieder möglich ist“, sagt Schworck (81), der 1993 zu den Gründungsmitgliedern des Eisleber Vereins gehörte. Geplant ist unter anderem ein kleines Programm mit der Tanzgruppe „Dance Devils“ aus Polleben. Neben den Mitgliedern sind auch Menschen willkommen, die sich für die Bergbautradition interessieren und die Vereinsarbeit unterstützen möchten.
Der Vorsitzende hofft natürlich, dass sich die Corona-Situation weiter positiv entwickelt, damit auch die nächsten geplanten Veranstaltungen stattfinden können. So soll es am 17. August, 15 Uhr, wieder einen Stammtisch in der Gaststätte „Zur Hüneburg“ in Wimmelburg geben. Die monatlichen Stammtische des Vereins sind eine schöne Tradition. Dabei hält immer ein Referent - Vereinsmitglied oder Externer - einen Vortrag. Meistens, aber nicht immer, geht es um Bergbauthemen. Der nächste Stammtisch im August ist aber erst einmal ohne Vortrag als Beisammensein nach der langen Pause gedacht.
Exkursion und Besteigung der Halden geplant
Für den 11. September ist eine Exkursion zur ehemaligen Eisenerz-Schachtanlage in Hüttenrode (Harz) vorgesehen. Am 19. September soll zur Besteigung der Fortschrittschacht-Halde zwischen Eisleben und Volkstedt eingeladen werden. Für den 12. Oktober plant der Verein seine Jahreshauptversammlung - mit dem Arschledersprung. Im Dezember soll dann wieder die traditionelle Mettenschicht gefeiert werden. „Alle Termine sind natürlich noch unter Vorbehalt“, so Schworck.
Dass wegen der Coronapause vielleicht Mitglieder das Handtuch geworfen haben, befürchtet der Vorsitzende nicht. „Alle sind Feuer und Flamme für den Verein.“ Das größte Problem sei das hohe Durchschnittsalter. Was auch zur Folge hat, dass es schwieriger wird, Leitungspositionen zu besetzen. „Bei der letzten Vorstandswahl sind gleich fünf Mitglieder ausgeschieden“, so Schworck.
Bemühungen um Nachwuchs
Der Verein arbeitet seit einigen Jahren durchaus mit Erfolg mit Kindertagesstätten und Schulen zusammen, um die Bergbautraditionen zu pflegen. Allerdings sei leider das Bewusstsein dafür im Mansfelder Land nicht so ausgeprägt wie zum Beispiel im Erzgebirge. „Vielleicht lebt das hier ja auch einmal wieder auf“, sagt der Vorsitzende. „Man soll nie die Hoffnung aufgeben.“
Schworck, der aus Volkstedt stammt und seit vielen Jahren in Sangerhausen lebt, hat nach der Schule in Bitterfeld Chemielaborant gelernt. Er fing im Zentrallabor des Mansfeld-Kombinats an, studierte in Köthen Chemieingenieurwesen sowie später postgradual noch Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit. Bis 1994 war er im Mansfeld-Kombinat beziehungsweise dessen Nachfolgeunternehmen tätig und machte sich dann mit einem Büro für Arbeitsschutz selbstständig.