Tote Babys von Benndorf Tote Babys von Benndorf: Ermittlungen gegen Ex-Partner der Mutter

Benndorf - Nach dem Fund von zwei Babyleichen in einer Kühltruhe in einer Wohnung in Benndorf (Mansfeld-Südharz) hat die Staatsanwaltschaft nun auch ein Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Lebensgefährten der inhaftierten Mutter eingeleitet.
Das bestätigte Staatsanwalt Klaus Wiechmann der MZ. Demnach wird gegen Uwe W. wegen des Verdachts der Nötigung ermittelt. Möglicherweise habe er sein Wissen, dass sich in der Wohnung zumindest ein totes Baby befindet, zu seinem eigenen Vorteil ausgenutzt, sagte Wiechmann.
Uwe W. hatte vor etwas mehr als drei Wochen die Polizei verständigt und damit auf die Spur geführt. Allerdings bekannte er, dass er schon Monate zuvor ein totes Baby in der Kühltruhe entdeckt hatte, ohne zur Polizei zu gehen. Noch vor wenigen Tagen begründete er sein vorübergehendes Schweigen gegenüber der MZ mit seiner damaligen Lebenssituation. Seine Ex-Lebensgefährtin sei zu diesem Zeitpunkt schwer krank gewesen, später habe dann die Jugendweihe der gemeinsamen Tochter angestanden. „Ich wusste nicht, was ich tun soll“, sagte er da.
Tote Babys von Benndorf: Ermittlungen gegen Ex-Partner wegen Nötigung
Nun also wird gegen ihn wegen möglicher Nötigung ermittelt. Laut MZ-Informationen geht es um den Verdacht, dass er seine ehemalige Lebensgefährtin mit seinem Wissen über zumindest ein totes Babys unter Druck setzte. Wie die Bild-Zeitung berichtet, stehe im Raum, dass er seine Ex-Partnerin unter Verweis auf seine Kenntnis des Inhalts der Kühltruhe zum Sex genötigt haben soll.
Laut MZ-Informationen prüft die die Staatsanwaltschaft außerdem weiterhin, ob ein Ermittlungsverfahren gegen Uwe W. wegen des Verdachts auf Strafvereitelung eingeleitet wird, weil er mehrere Monate wartete, ehe er die Polizei informierte.
Zu der Frage, ob Uwe W. der Vater der beiden getöteten Kinder ist, hielt sich Staatsanwalt Wiechmann mit Blick auf die laufenden Ermittlungen zurück. Er könne dazu gegenwärtig keine Angaben machen, sagte er. Er bestätigte jedoch, dass dem Montagearbeiter Speichelproben abgenommen wurden.
Die 46-jährige Mutter der beiden toten Kinder sitzt derzeit wegen des Verdachts auf Totschlag in Untersuchungshaft. Sie ist dringend tatverdächtig, die beiden Babys nach der Geburt getötet zu haben. Die Leichen der Säuglinge lagen offenbar mehrere Jahre in einer Kühltruhe. (mz)