Tiefensee studiert Baupläne
Helbra/MZ. - Als Minister Tiefensee von Bürgermeister Alfred Böttge begrüßt wurde, verstanden sich die beiden Männer auf Anhieb. Das lag neben dem Ziel im Modellvorhaben - Alt und Jung zusammenzubringen - sicherlich auch an der gemeinsamen Beziehung zu Leipzig. Helbras Bürgermeister ist in jener Stadt geboren, in der Tiefensee das Amt des Oberbürgermeisters lange Zeit innehatte. Wohl auch in Verbundenheit zu seiner alten Heimatstadt trug Böttge zum Ministerbesuch eine Leipzig-Krawatte.
Treffpunkt für die Begegnung der Politiker war die leer stehende Sparkasse, die bis Ende 2009 zu einem Servicehaus umgebaut werden soll, in dem junge Familien und ältere Menschen unter einem Dach leben können. Sechs Wohnungen sowie Gemeinschaftsräume sind unter anderem vorgesehen, wie sich der Minister auf Bauplänen erklären ließ.
"Ich möchte wissen, wie sich die Gemeinde mit eigener Kraft und Unterstützung des Bundes den Herausforderungen stellt", sagte Bundesminister Tiefensee auch mit Blick auf die demografische Entwicklung in der Region. Nach wie vor sei die Abwanderung in Ostdeutschland ein enormes Problem, dem durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und Projekten wie dem in Helbra entgegensteuert werden solle.
"Mit den Modellregionen wollen wir die wirtschaftliche Existenzgrundlage und die Lebensbedingungen der Menschen in den ländlichen Regionen stärken", erklärte Tiefensee.
Für das Mehrgenerationenhaus in Helbra stellt der Bund rund 400 000 Euro bereit. Dazu kommen Fördermittel des Landes Sachsen-Anhalt. Die Gemeinde trägt einen Eigenanteil in Höhe von rund 115 000 Euro.
Bürgermeister Böttge hofft, dass sich der Bundesminister eines Tages vom Fortgang des Modellprojektes überzeugen wird. "Vielleicht kommen Sie zur Halbzeit oder zur Fertigstellung wieder", lud er Tiefensee erneut nach Helbra ein.