Stadtchefin Stadtchefin in Eisleben: Jutta Fischer - Frau Luther in allen Gassen

Eisleben - Wer so eine Stadtchefin wie Jutta Fischer in Eisleben hat, dem muss um Aufmerksamkeit nicht bange sein. In den vergangenen drei Tagen hat die Frau mit der direkten Art erst so richtig aufgedreht.
Der Sachsen-Anhalt-Tag - das war auch ihr Fest. Der neutrale Beobachter fragt sich aber schon manchmal, wie sie das so alles auf die Reihe bekommt. Denn Jutta Fischer ist quasi omnipräsent. Bei Facebook sowieso, wo sie postet, was das Zeug hält. Und selbstverständlich legte sie auch diesbezüglich während der drei Festtage noch mal eine Schippe drauf.
Zwischendurch gab es sogar ein Bildchen direkt aus dem privaten Vorgarten, wo die Oberbürgermeisterin mal schnell die Blumen mit Gießwasser versorgt. Dann ist sie aber auch schon wieder im Getümmel auszumachen. Möglicherweise ist sie diejenige, die an den meisten, wenn nicht sogar an allen Ständen einmal haltgemacht und auf jeder Bank gesessen hat. Hier ein Bühnenauftritt, dort ein Schwätzchen - natürlich in Mundart - und dann schon wieder zur nächsten Verabredung.
Dass sie am Freitag zur Eröffnung auf der Gastgeberbühne beinahe die Regie an sich gerissen hätte, verwunderte ihre Eisleber nicht. Ein Mikrofon braucht die Frau jedenfalls nicht, um sich bemerkbar zu machen. Die drei Moderatoren, mit denen sich die Chefin der 21. Gastgeberstadt zur Eröffnung die Bühne teilte, hat das aber nur ein klitzekleines bisschen irritiert. Zumindest so viel, dass aus Jutta Fischer mal eben Frau Luther wurde. Gesagt ist gesagt und wenn es der Sache dient…
Und Frau Fischer wäre nicht Frau Fischer, wenn sie am Sonntag nicht direkt aus dem Umzug heraus auf die kleine Bühne am Plan gesprungen wäre, um dort gemeinsam mit Landesvater Reiner Haseloff den Leuten zuzujubeln. Was sie dem Ministerpräsident voraus hat: Sie kannte im Umzug fast jeden persönlich. Und sie singt das Bergmannslied viel lauter als der Landesvater. (mz)