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St. Petri-Pauli-Kirche in Eisleben St. Petri-Pauli-Kirche in Eisleben: Konzepte für eine neue Orgel

Von Jörg Müller 21.01.2015, 18:13
Der Orgel-Prospekt (das Gehäuse) ist in einem guten Zustand.
Der Orgel-Prospekt (das Gehäuse) ist in einem guten Zustand. J. Lukaschek Lizenz

Eisleben - In der Eisleber St. Petri-Pauli-Kirche wird ein weiterer Schritt in Richtung Erneuerung der Orgel getan. Drei Firmen aus Sachsen, Thüringen und Brandenburg arbeiten derzeit an Konzepten für den Neubau eines Instruments, das die Anforderungen in Luthers Taufkirche erfüllt. Dazu müssen die Orgelbauer zunächst die vorhandene Rühlmann-Orgel detailliert vermessen und auch die Akustik in der Kirche untersuchen. Auf dieser Grundlage werden die Firmen dann Angebote erstellen. Begleitet wird der Prozess durch die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, deren Orgel-Referent Christoph Zimmermann sich jetzt in Eisleben über den Stand des Projekts informiert hat. Zimmermann, der selbst gelernter Orgelbauer sowie Kirchenmusiker ist, ist als Sachverständiger in der Landeskirche für die Restaurierung und den Neubau von Orgeln zuständig.

Die Orgel in der Petrikirche ist seit der Sanierung und dem Umbau zum Zentrum Taufe nicht mehr spielbar (die MZ berichtete). Zum einen hat der feine Betonstaub das Instrument verschmutzt, und es hat sich Schimmel gebildet. Zum anderen, so Kantor Thomas Ennenbach, sei bei der Bauplanung die Akustik nicht berücksichtigt worden. Denn die großen glatten Flächen in der Kirche würden den Schall nicht mehr absorbieren. Deshalb könnte die Orgel auch nach einer Reinigung und Reparatur nicht gespielt werden. So ist die Idee entstanden, ein neues Instrument zu bauen, das an die Akustik angepasst ist. „Dabei soll aber möglichst viel von dem alten Bestand verwendet werden“, sagt Ennenbach. Der sehenswerte Prospekt (das Gehäuse), 1929 von dem halleschen Bildhauer Paul Horn geschaffen, sei in den 1980-er Jahren restauriert worden und noch in einem guten Zustand.

Das Konzept für einen Neubau ist freilich nur der allererste Schritt. Denn die Kirchengemeinde hat zwar schon Spenden gesammelt; das Geld reicht aber bei weitem noch nicht aus. Immerhin dürften die Kosten bei mehreren hunderttausend Euro liegen. Fördermittel müssten also beantragt werden. „Ich habe die Hoffnung, dass uns vielleicht noch das Reformationsjubiläum hilft“, so Ennenbach. Wobei die Orgel ja auch nicht das einzige dringende Projekt für die Gemeinde sei. So müsse unter anderem das Dach der Andreaskirche fertiggestellt werden. (mz)

Kantor Thomas Ennenbach (links) und Orgel-Referent Christoph Zimmermann sehen sich das Innere der Orgel an.
Kantor Thomas Ennenbach (links) und Orgel-Referent Christoph Zimmermann sehen sich das Innere der Orgel an.
J. Lukaschek Lizenz