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Spickzettel im Mathematikunterricht entdeckt

Von GUDRUN RIEDEL 12.10.2008, 14:25

EISLEBEN/MZ. - Nicht nur für Werner Dreha und Klaus-Peter Fliegner, die das Treffen vorbereitet hatten, war das Abitur sehr wichtig. "Es herrschte Aufbruchstimmung und wer was werden wollte, der brauchte ein Abitur zum Studium. Die Zensuren aus Eisleben galten bei den Universitäten schon was und da haben wir gepaukt." Umso froher und gut gelaunt war die Wiedersehensstimmung, denn das Studium haben alle Ehemaligen gepackt.

Zu denen gehörte Hans-Joachim Schwork aus Hettstedt, der in Köthen an der Hochschule sein Diplom erwarb und bei der Hüttenforschung im Mansfeld Kombinat arbeitete. Und auch Klaus-Peter Fliegner aus Eisleben, der nach einem erfolgreichen Studium in Dresden als Elektroingenieur bei der Energieversorgung Halle tätig war. Obwohl man sich in den 50 Jahren schon viermal getroffen hatte, bleibt doch immer noch der Austausch von Erinnerungen und Berichten über Erlebnisse und Gespräche über Gott und die Welt.

Klaus Pigorsch, ehemaliger Lehrer am Gymnasium, begrüßte und beglückwünschte "seine" Ehemaligen zum "Goldenen Abitur", führte durch die Schulgebäude und wusste so manche lustige Begebenheit und Story vor allem natürlich über die Lehrer zu berichten. "Die Schule riecht noch genau wie vor 50 Jahren, die Flure, die Türen wie früher", äußerte sich lustig feststellend Jürgen Kammer aus Lüttchendorf. Hauptgesprächsthema natürlich die Lehrer, wie kann es wohl auch anders sein. Dass Herr Obst als Biologielehrer seinen richtigen Namen hatte, war nach fünf Jahrzehnten ebenso freudig in der Ansage, wie die Feststellung "wir haben Mucks-Mäuschen still und verängstigt in der Klasse gesessen, um ja nicht aufzufallen, weil wir so viel Respekt vor ihm hatten".

Über die Fairness des alten Mathematiklehrers Thöner wusste hingegen Werner Dreha positiv zu berichten, dass er gefundene Spickzettel nie zum Nachteil der Schüler bewertete.