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Schülerfirma in Benndorf Schülerfirma in Benndorf: Altersgerechte Hochbeete

Von daniela kainz 16.12.2015, 19:25
Zur Übergabe des Qualitätssiegels an den Hochbeeten kamen sie zusammen: Jungunternehmer, Lehrer und Senioren.
Zur Übergabe des Qualitätssiegels an den Hochbeeten kamen sie zusammen: Jungunternehmer, Lehrer und Senioren. Klaus Winterfeld Lizenz

benndorf - Eine steile Karriere hatt die Schülerfirma „Benndorfer Holzbau S-GmbH“ der Sekundarschule Benndorf seit ihrer Gründung vor einem Jahr hingelegt. Das Unternehmen erhielt gestern das Qualitätssiegel „Klasse Unternehmen“ vom Fachnetzwerk Schülerfirmen der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung.

„Das ist ein unglaublich gutes Ergebnis für eine Firma, die so kurz besteht“, sagt Susanne Pilz, die die Urkunde dem jungen Geschäftsführer Tim Henrici stellvertretend für seine elf Mitstreiter aus den drei zehnten Klassen überreichte. „Uns macht die Arbeit in der Schülerfirma eben Spaß“, meint Henrici zur Erfolgsgeschichte. Jeder Mitstreiter habe sein spezielles Aufgabengebiet: Da gebe es die Bereiche Marketing, Buchhaltung, Fertigstellung und Geschäftsleitung. Die Auszeichnung fand nicht ohne Grund im Benndorfer Pflege- und Betreuungszentrum „Glück auf!“ statt. Die Schülerfirma erledigte für die Einrichtung bereits mehrere Aufträge: Im Hof stehen Hochbeete aus Holz. Der Clou an der Sache: „Die Hochbeete sind so konzipiert und gefertigt, dass unsere Bewohner, die im Rollstuhl sitzen, direkt an die Beete heranfahren und gärtnern können“, freut sich Heimleiterin Petra Günther. Im Sommer reiften Kräuter, Tomaten und Kohlrabi in den Beeten heran. Ein Großteil der Balkonkästen am Haus wurde ebenfalls von den Benndorfer Schülern in Eigenregie hergestellt. Die Hochbeete der Firma sind auch anderswo gefragt und wurden unter anderem in ein Pflegeheim nach Genthin geliefert.

Die positive Entwicklung, die die Schülerfirma in den zurückliegenden zwölf Monaten ihres Bestehens genommen hat, ist aus Sicht des Lehrers Sven Manthey vor allem das Verdienst der Schüler, die mit Begeisterung bei der Sache seien und ihre Arbeit eigenverantwortlich organisieren würden. Manthey hatte die Idee zur Gründung der Schülerfirma und begleitet seitdem das Projekt.

Das Angebot ergänzt ihm zufolge den schulischen Wirtschaftsunterricht und ermöglicht den Schülern einen Einblick in die Praxis. So bekommen sie auch Lohn. „85 Prozent des Gewinns werden ausgezahlt“, sagt Manthey. Bis zu 40 Euro konnten die Schüler im ersten Jahr dazu verdienen. Der Rest der Einnahmen dient als Rücklage für die künftige Arbeit der Schülerfirma.

Pläne für weitere Produkte liegen vor. Ein Vorhaben widmet sich wiederum der Altenpflege und wird derzeit von den Designern des Teams entwickelt: ein Snoozlewagen. Mit Hilfe des Wagens, der in die Zimmer von bettlägerigen Bewohnern in Seniorenheimen gerollt werden kann, sollen die Sinne alter Menschen beispielsweise über Licht-, Duft- und Klangeffekte angeregt werden. Benndorfs Heimleiterin Günther ist gespannt auf das Resultat der von ihr in Auftrag gegebenen Schülerarbeit. (mz)