Noch ruht Schloss Seeburg Schloss Seeburg: Neuer Eigentümer will nun auch Wirtschaftshof herrichten

Seeburg - Noch ist es ganz still um das Schloss Seeburg. Doch schon bald könnten die ersten Bauarbeiten an dem denkmalgeschützten Gebäude starten. Die neuen Eigentümer, die Firma Air Vega Germany aus Leipzig, plant, als erstes das Dach des Schlosses zu erneuern.
„Der Sturm Friederike hat dem Gebäude ganz schön zugesetzt“, sagt Eugenia Matthes, Projektleiterin bei der Air Vega Germany, die zu einer großen bulgarischen Frachtfluggesellschaft gehört und auch für DHL fliegt.
Schloss Seeburg: Fördermittel für Sanierung beantragt
Für die Sanierung des kaputten Daches seien bereits Fördermittel beim Land beantragt worden sein, berichtet Matthes. Sie hofft, dass die Förderung in den nächsten ein bis zwei Monaten bewilligt wird. „Wenn alles gut geht, können wir dann bald mit den Bauarbeiten anfangen.“ Das sei auch wichtig, um das Gebäude vor Feuchtigkeit zu schützen.
Was künftig mit dem Areal passieren soll, konnte die Projektleiterin aber noch nicht genau sagen. Auch einen offiziellen Zeitplan gebe es noch nicht. „Wir wissen aber, was wir tun“, betont Matthes, die die bulgarische Firma in Deutschland vertritt. Sie erzählt, dass die Muttergesellschaft der Firma, die Cargo Air, seit einigen Jahren ein Hotel in der bulgarischen Hauptstadt Sofia betreibt. Laut Reiseanbietern ist das Haus ein Vier-Sterne-Hotel mit einem Spa- und Wellnesscenter.
Konzept steht noch nicht fest, Region soll profitieren
Ob in dem Schloss auch künftig Hotelgäste empfangen werden, konnte Matthes nicht bestätigen. „Es gibt viele Möglichkeiten für das Objekt“, sagt sie. „Unsere Architekten müssen sich aber erst ein Bild von der Lage machen und Ideen sammeln. Erst dann können wir etwas zu dem Gesamtkonzept sagen.“ Doch sie fügt hinzu: „Unser Plan ist es, dass die ganze Region davon nachhaltig profitieren wird.“
Was allerdings bereits feststeht: Die Pläne beschränken sich nicht nur auf das historische Schloss. Auch der angrenzende Wirtschaftshof soll in das Gesamtkonzept eingebunden werden. „Deswegen haben wir auch die umliegende Grundstücke gekauft“, bestätigt Matthes. Dazu gehören auch die entweihte Kirche, Garagen und Lagerräume. „Die Gebäude sind in einem sehr maroden Zustand“, sagt Matthes. „Wir wollen alle sanieren.“
Die beiden Ferienwohnungen in den Türmen am Schloss sind bereits wieder auf Vordermann gebracht. Das Unternehmen hat nach eigenen Aussagen eine größere Summe in die Renovierung und Modernisierung der Türme investiert. Außerdem sei eine Flüssiggasanlage installiert worden, so dass die Ferienwohnungen jetzt auch im Winter gebucht werden können. „Das war vorher durch die fehlende Heizung nicht möglich“, sagt die Projektleiterin.
Nach Kündigung: Streit um Lokal im Weingut
Auch das Weingut ist von dem Kauf betroffen. Der Mieter Rainer Strohm hatte bereits im Mai eine Kündigung des früheren Eigentümers CSG bekommen, durfte dann aber doch bleiben. „Nun habe ich eine Kündigung von den neuen Besitzern erhalten“, bestätigt der Winzer. Diese besagt, dass er sein Weingut und sein Lokal bis Ende März 2019 schließen muss. „Ich will dagegen natürlich kämpfen“, sagt er und erklärt, dass er die Terrasse vor dem Lokal bei der Gemeinde bis 2040 bereits gepachtet habe.
Angesprochen auf den Streit, sagt Eugenia Matthes, dass man vorhabe, Weingut und Lokal weiterzuerhalten. Allerdings mit einem neuen Konzept und neuem Mieter. (mz)