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Sanierung des Lutherdenkmals Sanierung des Lutherdenkmals: Wiederaufbau des Sockels hat begonnen

Von Jörg Müller 22.07.2016, 08:37
Guido Hecker und Ralf Herzog von den Werkstätten für Denkmalpflege verlegen die ersten Granit-Stufen des Sockels.
Guido Hecker und Ralf Herzog von den Werkstätten für Denkmalpflege verlegen die ersten Granit-Stufen des Sockels. Klaus Winterfeld

Eisleben - Das Lutherdenkmal wird restauriert. Voraussichtlich bis zum Herbst müssen die Eisleber und die Besucher der Lutherstadt auf das bekannte Wahrzeichen auf dem Markt verzichten. Die MZ berichtet in loser Folge über die Sanierung.

Restaurierung der Statue noch nicht begonnen

Während die Restaurierung der Bronze-Statue noch gar nicht begonnen hat, wird bereits die Rückkehr des Denkmals auf den Marktplatz vorbereitet: Der Wiederaufbau des Sockels hat begonnen. Das alte gemauerte Fundament ist abgetragen und eine neue Bodenplatte aus Beton gegossen worden.

Mitarbeiter der Werkstätten für Denkmalpflege Quedlinburger haben jetzt auch die ersten Granitplatten des Stufensockels wieder verlegt. Die Quedlinburger Firma hat den Auftrag für die Restaurierung des Granit-Sockels, des sogenannten  Postaments, sowie die Demontage und die Wiedererrichtung des Denkmals erhalten.

Die Treppenanlage wird derweil bei der Firma Naturstein & Service Narsdorf saniert.  „Wir haben die Granitstufen gereinigt und schadhafte Stellen  repariert“, so Mitarbeiter Hendrik Schlegel. Voraussichtlich ab 1. August werde die Treppenanlage dann wieder aufgebaut. Er rechne mit einer Bauzeit von circa vier Wochen.

Metallrestaurator Ulrich Weidauer aus Meerane (Sachsen) wird in der kommenden Woche mit seiner Arbeit beginnen, wie er der MZ sagte. Weidauer hat die Statue, die in der Werkhalle einer Eisleber Firma lagert, in dieser Woche erstmals in Augenschein genommen. „Der Zustand ist relativ gut.“ Es gebe  natürlich Verunreinigungen und Korrosionsstellen, aber „die Aufgabe ist zu bewältigen“.

Regelmäßige Pflege schützt vor größeren Schäden

Dass das Wetter und der Zahn der Zeit keine größeren Schäden verursacht haben, sei vor allem auch der regelmäßigen Pflege durch den Restaurator Wolfgang Conrad zu verdanken. „Ich kenne ihn sehr gut“, sagte Weidauer. „Wir sind ja beide Mitglied des Verbands der Restauratoren. Und Wolfgang Conrad hatte uns einmal nach Eisleben eingeladen.“

Zunächst wird sich Weidauer mit der Zaunanlage beschäftigen.  Diese ist im Zuge der letzten umfassenden Denkmalsanierung 1991/92 komplett rekonstruiert worden.  Auch die vier Bronze-Reliefs am Sockel wird Weidauer reinigen und restaurieren.  An der Statue selbst werde er ab Anfang August   arbeiten.  „Wir müssen erst noch einen Edelstahlrahmen konstruieren, weil der Luther noch einmal hingelegt werden muss.“

Wie  Stadtsprecher Maik Knothe sagte, werde dann auch der Erfurter Restaurator und Material-Experte Bernhard Mai  noch einmal nach Eisleben kommen.  Mai hat das Denkmal  mit einem mobilen Röntgengerät untersucht und an verschiedenen Stellen den Anteil der jeweiligen Elemente ermittelt.  Die Zusammensetzung  spielt eine wichtige Rolle für die Restaurierung. (mz)