Rekordversuch Rekordversuch : Bornstedter fädeln Kronkorkenkette aus 117.040 Deckeln

Bornstedt - „Normalerweise werden wir bei Grenzstreitigkeiten gerufen oder zu Grundstücksvermessungen. Für einen solchen ausgefallenen Weltrekordversuch wurden unsere Dienste bisher nicht gebraucht.“
Bornstedter wollen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde
Auf den Eisleber Vermessungsingenieur Frank Mauder und seinen Mitarbeiter Marco Kuboteit kam eine recht ungewöhnliche Aufgabe am Freitag in Bornstedt zu. Die Einwohner wollten wissen, ob sie die längste Kronkorkenkette der Welt gefädelt haben und den bestehenden Rekord aus Belgien knacken können. Das klar gesteckte Ziel: ein Eintrag ins Guinness-Buch.
Für die exakte Vermessung der Bornstedter Kronkorkenkette hatten die Einwohner die Straße „Neue Sorge“ gesperrt und die Kette ausgelegt. Sie war so lang, dass sie in mehreren nebeneinanderliegenden Reihen den Boden bedeckte. „Das sieht doch gut aus“, meinte Bernd Rinkleib, Vereinschef der Bornstedter Kunstradfahrer, und gab die optimistische Parole heraus: „Wir packen das!“
Besonders aufgeregt zeigten sich die Eheleute Elsner, als die Vermessungsingenieure ans Werk gingen. Sie hatten schließlich den Hauptanteil an der Fleißarbeit: Marianne Elsner fädelte in den zurückliegenden Monaten unermüdlich die Kronkorken auf, in die ihr Mann zuvor Löcher gebohrt hatte. Immerhin galt es, die Länge der vorgelegten Kronkorkenkette aus Belgien von 442 Metern mit rund 90.000 aufgefädelten Kronkorken zu überbieten.
Nicht nur Elsners jubelten, als schließlich die Zahlen der Vermessung bekanntgegeben wurden: „Geschafft, geschafft.“ Dann gab es zwei dicke Schmatzer für Klaus Elsner von seiner Ehefrau. Denn die Bornstedter Kette ist nach Angaben der Vermesser mit 117.040 Kronkorken insgesamt 3.030 Meter lang - also um einiges gewaltiger als die Kette der bisherigen Weltrekordhalter.
Die Bornstedter waren sich einig: Aufwand und Mühe haben sich gelohnt, die verrückte Idee von Maik Anton umzusetzen. Er hatte vor mehr als einem Jahr vorgeschlagen, anlässlich des 111. Vereinsgeburtstages der Kunstradfahrer, der an diesem Wochenende gefeiert wird, das Mammutprojekt in Angriff zu nehmen.
Unterstützung für den Weltrekordversuch der Bornstedter
Für ihren Rekordversuch konnten die Freizeitsportler zunächst auf eine große Menge Kronkorken aus dem eigenen Fundus zurückgreifen. Sie hatten sich im Laufe der Zeit bei Veranstaltungen angesammelt. Doch allein diese Deckel hätten am Ende nicht ausgereicht.
So starteten die Bornstedter zwischendurch einen öffentlichen Hilferuf, als das Vorhaben zu scheitern drohte. Das SOS blieb nicht ungehört. Eimerweise wurden die Rekordjäger unter anderem von ganzen Hausgemeinschaften mit Nachschub versorgt.
Tatkräftige Unterstützung gab es auch beim Fädeln, als der Rekordversuch in die letzte Etappe ging und die Zeit langsam knapp wurde. Im traditionellen Sommerlager der Bornstedter Kunstradfahrer in Bad Bibra gab es deshalb vor allem eine Hauptbeschäftigung in der Freizeit: Kronkorken auf einen Draht fädeln. Rund 15.000 Deckel wurden dort verarbeitet.
Bis zur offiziellen Bestätigung des geglückten Weltrekordes müssen sich die Bornstedter allerdings noch gedulden. Um tatsächlich ins Guinness-Buch zu kommen, werden die Daten der Bornstedter Kronkorkenkette jetzt zur Anmeldung nach England geschickt. Dort erfolgt nach eingehender Prüfung die offizielle Anerkennung des Weltrekordes. Bis dahin schmückt die Kette das Festgelände der Kunstradfahrer. (mz)