Quarzmehl soll Selbstheilungskräfte wecken
EISLEBEN/MZ. - Die Wasserqualität des Helftaer Klosterteiches soll deutlich verbessert werden. Die Firma Plocher aus Meersburg am Bodensee will das als Sponsor übernehmen, wie Firmenchef Roland Plocher am Montag bei einer ersten Zusammenkunft im Kloster erklärte. Mit Hilfe eines Quarzmehlextraktes sollen die Selbstheilungskräfte des Teiches aktiviert werden. In zwei bis drei Wochen soll mit der Renaturierungsaktion begonnen und regelmäßig wiederholt werden. Die ersten positiven Effekte würden sich im kommenden Frühjahr einstellen.
Der Klosterteich war bei einer Protestaktion von Milchbauern am Rande der Agrarministerkonferenz Mitte September durch ein Milch-Gülle-Gemisch verunreinigt worden (die MZ berichtete). Daraufhin setzte ein Fischsterben ein. Die Helftaer Feuerwehr musste den Teich abpumpen. Nachdem Wasser eingefüllt wurde, setzten Mitarbeiter des Fischerhofes am Kerner See die wenigen Fische, die überlebt hatten, wieder ein.
Initiator der jetzt angeschobenen Hilfsmaßnahme für den Teich ist Milchbauer Detlef Braune aus Schönwalde in der Altmark, der bei der Protestaktion nicht mit vor Ort war.
Die Proteste der Milchbauern seien im Grund richtig, weil ihre Existenz bedroht sei. "Aber es darf doch keine Unschuldigen treffen", so Braune. Nach den Schäden am Klosterteich würden in der Öffentlichkeit wieder alle Milchbauern in einen Topf geworfen. Da heiße es wieder, alle Milchbauern sind schlecht, sie richten Schaden an und hinterher entschuldigen sie sich nicht einmal. Durch solche radikalen Aktionen wie am Kloster verspiele man sich leichtfertig Sympathien in der Bevölkerung. Aber der Unmut richte sich gegen die Politik, nicht gegen Unbeteiligte. Deshalb habe er den Kontakt mit Firmenchef Plocher hergestellt, den er schon lange kenne. Sozusagen um zu helfen, eine Schadensbegrenzung für den Klosterteich zu erzielen. Plocher selbst sagt, er wolle mit seinem kostenlosen Angebot freilich auch auf die Wirksamkeit seiner Produkte verweisen. Aber er möchte auch das Kloster in seiner Arbeit unterstützen.
Schwester Klara Maria, die Geschäftsführerin der Kloster gGmbH, zeigt sich erleichtert und hocherfreut zugleich über das überraschende Angebot zur Teichsanierung. "Ich habe schon viel darüber gegrübelt, wie es mit dem Teich weitergehen soll." Es sei gut zu wissen, dass es Leute gibt, die einem unter die Arme greifen. Ganz besonders freut sie sie sich, dass die Aktion von einem Milchbauern ausgeht. "Da bin ich fast sprachlos". Es sei wichtig, dass man miteinander ins Gespräch kommt. So könne man auch die Probleme der Milchbauern besser verstehen", sagt Schwester Klara Maria.