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Privataudienz in Rom Privataudienz in Rom: Gregor Majewski durfte für den Papst musizieren

Von Jörg Müller 21.10.2016, 16:00
Gregor Majewski (links) gestaltete gemeinsam mit mehreren Musikern die Gottesdienste - und spielte auch bei der Papst-Audienz.
Gregor Majewski (links) gestaltete gemeinsam mit mehreren Musikern die Gottesdienste - und spielte auch bei der Papst-Audienz. Bistum Magdeburg

Eisleben - Eine Privataudienz beim Papst erhalten meistens nur hohe Politiker und Geistliche oder andere Prominente. „Das ist schon etwas Besonderes“, sagt Gregor Majewski. Der Eisleber ist einer der rund 1.000 Teilnehmer der ökumenischen Rom-Fahrt „Mit Luther zum Papst“, denen das Oberhaupt der katholischen Kirche in der vergangenen Woche so eine Privataudienz gewährt hat.

Papst Franziskus nahm sich eine Stunde Zeit für die Pilger aus Mansfeld Südharz

Eine Stunde Zeit nahm sich Papst Franziskus für die Pilger, die vor allem aus Mitteldeutschland kamen. Auch wenn das Treffen in der Audienzhalle im Vatikan nur bedingt „privaten“ Charakter hatte, können die wenigsten Rom-Besucher den Papst so direkt erleben. Denn bei der wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz kommen bis zu 25.000 Menschen zusammen.

Majewski war nicht einfach nur Teilnehmer, sondern gehörte zum Projekt-Team: als Verantwortlicher für die musikalische Gestaltung der Gottesdienste während des einwöchigen Aufenthalts. „Wir haben auch vor dem Papst gesungen.“ Der Eisleber, von Beruf Lehrer, ist seit vielen Jahren als Sänger, Trompeter und Saxophonist solo und mit mehreren Bands unterwegs. Zum Projekt „Mit Luther zum Papst“ ist er über den Kontakt zu Christoph Tekaath, Jugendseelsorger im katholischen Bistum, gekommen. „Wir haben mit der Band zum Beispiel auch beim Weltjugendtag in Krakau gespielt“, so Majewski.

Passend zum 500-jährigen Reformationsjubiläums treffen sich die Eisleber mit Christen aus der ganzen Welt

Anliegen der Rom-Fahrt sei gewesen, „gemeinsam zu reisen, ins Gespräch zu kommen und aufeinander zuzugehen“ - gerade vor dem Hintergrund des 500-jährigen Reformationsjubiläums. Auch der Papst habe bei der Audienz das Miteinander der katholischen und evangelischen Christen hervorgehoben. Es gebe „mehr Einendes, als Trennendes“.

Und wie hat Majewski persönlich das Treffen mit dem Papst empfunden? „Ich habe ihn schon mehrfach gesehen, aber noch nie so nah“, sagt der Eisleber. Mit der Band habe er etwa zehn Meter neben dem Papst-Stuhl gestanden. Zu den Teilnehmern der Audienz sei der Abstand aber schon sehr groß gewesen. „Als evangelischer Christ habe ich natürlich auch ein Problem mit dem Papst-Amt.“ Er habe danach aber von vielen Teilnehmern gehört, dass sie „sehr beeindruckt und gerührt“ gewesen seien.

Gemeinsam mit mehreren Musikern gestaltete Majewski unter anderem den großen Eröffnungsgottesdienst in der Kirche Santa Sabina sowie einen Pilgergottesdienst in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern. „Ich hatte mein Fahrrad mit und bin viel durch die Stadt gefahren“, erzählt Majewski, der dabei auch den vor einem Jahr eingeweihten Lutherplatz besuchte - und dort Saxophon spielte. Sein Fazit der Fahrt? „Wir haben großartige Orte besucht und berührende Momente und Gespräche erlebt“, so Majewski. „Es war bewegend, dass sich so viele Menschen gemeinsam auf den Weg gemacht haben.“ (mz)

Papst Franziskus.
Papst Franziskus.
DPA