MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto: Logenhaus der Freimaurer in Eisleben war gesucht

Eisleben - Diese Rätselnuss war für die Leser nicht besonders schwer. Denn mit ihren Einsendungen lagen die meisten richtig. Gesucht war das Freimaurer-Logenhaus der Johannisloge „Zum aufblühenden Baum“ in Eisleben. Das wusste auch Heike Gottschalk. Sie wurde als Gewinnerin ausgelost und kann sich über 30 Euro freuen.
In ihrer Zuschrift heißt es: „Das Haus steht in der Lindenallee 26. Das Haus an der Wiese stand den Freimaurern bis 1934 zur Verfügung. Ich hörte von meiner Mutter, dass nach dem Krieg dort Neulehrer ausgebildet worden sind.“ Helmut Fritsche lässt wissen, dass 1934 die Hitlerjugend in das Gebäude einzog. Beate Kulpe hat herausgefunden, dass nach dem Krieg ein Konfektionsbetrieb in dem Gebäude war.
Erster Logenmeister war der Eisleber Bürgermeister F. W. Tellemann
Barbara Rühle und Angelo Mende haben sich mit den Anfängen der Freimaurer in Eisleben beschäftigt. Sie schreiben übereinstimmend: „Am 27. September 1816 wurde die 77. Johannisloge der Großen Landesloge gestiftet. Erster Logenmeister war der Eisleber Bürgermeister F. W. Tellemann.“ In den ersten Jahren habe es nur wenige Mitglieder gegeben, dann aber sei die Loge aufgeblüht.
„1841 wurde ein Grundstück erworben, 1843 wurde das Logenhaus eingeweiht“, berichten Mende und Rühle. „Bereits ein Jahr später arbeitete hier eine schottische Delegation von der Berliner Andreasloge ,Indissolubilis’, welche am Heiligen Abend 1878 die Eisleber Andreasloge ,Florens’ stiftete.“ Eisleber Freimaurer hätten Tochtergründungen in Querfurt, München, Halle, Hettstedt und Saarbrücken gestiftet, heißt es weiter.
Freimaurer gab es schon vor der Gründung der Loge in Eisleben
Bereits vor der Gründung der Loge in Eisleben habe es Freimaurer in der Region gegeben, hält Dominik Kunze fest. Er schreibt: „Bereits 1742 ist der erste Freimaurer Eislebens, Prof. A. Weber, nachweisbar. In dem naheliegenden Erdeborn bei Eisleben hatte der Gründer der Großen Landesloge von Deutschland, von Zinnendorf, ein Gut. Seit 1792 fanden von der Ascherslebener Johannisloge ,Zu den drei Kleeblättern’ ausgehend zweimonatliche Sitzungen in Eisleben statt.“
Doch Kunze hat sich nicht nur mit den Anfängen beschäftigt, sondern auch die Geschichte der Eisleber Freimaurer im 20. Jahrhundert verfolgt: „Die Freimaurer waren es auch, die sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts besonders in der Erforschung der Heimatgeschichte hervorgetan haben. So wurde 22 Jahre lang der Mansfelder Heimatkalender von Eisleber Brüdern herausgegeben.“
1927 gründete sich in der Loge der Kegelklub ,Sausemannia’
Im Jahr 1927 habe sich in der Loge der Kegelklub ,Sausemannia’ gegründet. Während dieser das Verbot der Freimaurer im Jahr 1935 überlebt habe, sah es für die restliche Vereinigung nicht so gut aus. Kunze berichtet: „Bereits 1934 kam es zur Plünderung und Schließung des Logenhauses. Bis 1975 trafen sich die Eisleber Brüder weiter im Kegelklub.“
Keiner von ihnen habe die Wiedereinrichtung der Loge erlebt - denn dies sollte noch ein weiteres Vierteljahrhundert dauern. „Brüder aus Wuppertal gründeten 1991 eine freimaurerische Vereinigung in Eisleben. Ab 1994 fanden regelmäßig öffentliche Abende statt, die durch die ersten einheimischen Freimaurer gestaltet wurden. Monatlich findet derzeit ein Gästeabend statt.“
Gewinnerin H. Gottschalk wird gebeten, sich bei der Lokalredaktion unter Tel. 03464/54 40 61 69 zu melden.
Das ist das neue Rätselfoto - was suchen wir dieses Mal?
Alle Rätselfreunde haben nun wieder eine neue Chance. Welches Motiv haben wir diesmal ausgewählt? Was befindet sich auf dem Bild, welche Gebäude sind zu erkennen? Wir sind gespannt auf die Antworten. Persönliche Erlebnisse oder Ausflüge in die Geschichte sind wie immer auch dieses Mal willkommen.
Schicken Sie Ihre Antwort bis Donnerstag, 25. Januar, an die MZ-Lokalredaktion in der Lutherstadt Eisleben. Es winken wieder 30 Euro als Preis. Die Lösungsvorschläge einfach per Post an MZ-Redaktion Eisleben, Plan 7 in 06295 Eisleben, oder per E-Mail an [email protected] senden. (mz)