MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto: Gaststätte im Eisleber Stadtgraben war einst Treff der Bergschullehrer

Eisleben - So ganz einfach war es offenbar nicht, das Motiv des Rätselfotos der vergangenen Woche zu erraten. Dennoch gab es einige richtige Zuschriften. Auf dem Foto ist die Gaststätte im Eisleber Stadtgraben zu sehen.
Das wusste auch Heike Gottschalk. Sie wurde als Gewinnerin ausgelost und kann sich über 30 Euro freuen. In der Zuschrift von ihr heißt es: „Im Weltkrieg diente die Gaststätte als Lazarett. Heute sieht alles schrecklich verkommen aus.“ Ernst-Peter Schelm lässt wissen, dass der Stadtgrabensaal im 19. Jahrhundert einer der größten in Eisleben war.
„So wurde 1884 der Eisleber Schreberverein im Stadtgrabensaal gegründet, was dort auch ein Jahr später mit dem Turnerbund Eisleben geschah. Natürlich aber wurde der Saal insbesondere für Veranstaltungen anderer Art genutzt. So verlegte der Eisleber Turnverein 1879 seine Versammlungen in den Stadtgrabensaal, für die sportliche Betätigung wurde die Turnhalle des Gymnasiums am Schlossplatz genutzt. Im März 1916 gab es dort eine Versammlung des Frauenbundes, wo unter anderem über die Säuglingsfürsorge und die kurz nach Kriegsausbruch gegründete Krippe berichtet wurde. Auch nach dem Krieg ging der Gaststättenbetrieb weiter, so übernahm am 1. April 1923 Franz Vollmann das Objekt.“
Dass sich in dem Gebäude zu DDR-Zeiten ein Kindergarten befand, das schreiben unter anderen Beate Kulpe und Helmut Fritsche. Dass das Restaurant sehr beliebt war, das teilt Rosemarie Knape mit. „Die Gaststätte war nicht nur bis 1911 das Stammlokal der Eisleber Seminaristen, denn sie lag ja nur wenige Schritte vom Königlich-Preußischen Lehrerseminar entfernt, sondern auch das der Lehrer der Bergschule Eisleben. So auch von Carl Ludwig Friedrich Plümicke (1791-1866). Er war sowohl Bergschullehrer als auch Bergrat, Forscher, Verfasser von Bergmännischen Liedern und Sammler.“
Und Helga Meyer schreibt, dass Anfang des 19. Jahrhunderts der zur südlichen Stadtbefestigung gehörende Stadtgraben vom Magistrat zur Beräumung und Einebnung der Wallanlagen freigegeben wurde. „Seit 1866 war der Stadtgraben ein öffentlicher Park, beliebt bei den Spaziergängern war auch das Gartenrestaurant.“
Gewinnerin Heike Gottschalk wird gebeten, sich bei der Lokalredaktion in Eisleben, Tel. 03475/61 46 10, zu melden.
Das ist das neue Rätselfoto - wer erkennt es?
Alle Rätselfreunde haben nun wieder eine neue Chance. Welches Motiv haben wir diesmal ausgewählt? Was befindet sich auf dem Bild, welche Gebäude sind zu erkennen? Wir sind gespannt auf die Antworten. Persönliche Erlebnisse oder Ausflüge in die Geschichte sind wie immer auch dieses Mal willkommen.
Schicken Sie Ihre Antwort bis zum Donnerstag, 14. Dezember, an die MZ-Lokalredaktion in der Lutherstadt Eisleben. Es winken wieder 30 Euro als Preis. Die Lösungsvorschläge einfach per Post an MZ-Redaktion Eisleben, Plan 7 in 06295 Eisleben, oder per E-Mail an [email protected] senden. (mz)