MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto: Eisleber Revolutionär: Friedrich Koenig erfand einst die Schnellpresse

Eisleben - „Wir neigen dazu, zu vergessen, dass Glück nicht das Ergebnis davon ist, etwas zu bekommen, das wir nicht besitzen, sondern vielmehr das anzuerkennen und wertzuschätzen, das wir besitzen.“ Mit diesen weisen Worten von Friedrich Koenig löst Anne Margaret Rost das Rätselfoto der vergangenen Woche.
Denn natürlich zeigt die Skulptur, die in Eisleben steht, Johann Friedrich Gottlob Koenig, den Erfinder der Schnellpresse. Das wussten viele Leser, selbst aus Otterndorf (Niedersachsen) hat die ehemalige Eisleberin Monika Arnhold die richtige Lösung geschickt.
Johann Friedrich Gottlob Koenig 1774 in Eisleben geboren
Nicht nur sie, sondern zahlreiche Leser blicken zurück auf das Leben des Buchdruckers. „Johann Friedrich Gottlob Koenig wurde am 17. April 1774 in Eisleben geboren“, berichtet Monika Bischoff. Er habe die Volksschule der Stadt besucht und von einem Pfarrer Privatunterricht erhalten. „Trotz Armut der Eltern besuchte er das Gymnasium“, erzählt sie weiter aus Koenigs Leben. 1790 habe er eine Buchdruckerlehre in Leipzig begonnen.
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Am eigenen Leibe habe er dabei erfahren, beschreibt Rosemarie Knape, wie „umständlich, langsam und außerordentlich anstrengend der Druckvorgang auf der Handpresse war“. Sicherlich, so konstatiert Knape, hätten diese Erfahrungen Koenig schon in diesen Jahren angeregt, über Verbesserungen der Gutenbergpresse nachzudenken. „Das Interesse an Druckmaschinen bestimmt seinen weiteren Lebensweg.“
Koenig gründete 1802 eine Buchhandlung mit Druckerei in Eisleben und widmete sich gleichzeitig der Entwicklung von Druckmaschinen, hat Rolf Keil herausgefunden. Nur vier Jahre später siedelte er nach London um, „um technisch auf der Höhe der Zeit zu sein.“ Und dann kam seine Sternstunde: „1812 erfindet er die Zylinderschnellpresse, wodurch der Buchdruck revolutioniert wurde“, hält Keil fest.
„1814 wurde als erste Tageszeitung der Welte die Londoner Times am 29. November mittels dieser neuen Technik hergestellt.“ Wie Monika Dölitzsch hervorhebt, war dies die „bedeutendste Erfindung in der Entwicklung der Buchdruckerkunst seit Johannes Gutenberg“. Koenig hatte zu dieser Zeit aber bereits mehrere Patente erworben, berichtet Rosemarie Knape und fügt hinzu, dass er sich mit seine Financiers überwarf. 1817 kehrte Koenig nach Deutschland zurück.
Stadt Eisleben setzte Buchdrucker ein Denkmal
Dies hat auch Ernst-Peter Schelm bei seinen Recherchen herausgefunden. Er schreibt, dass König 1817 seine Mutter und Freunde in Eisleben besuchte. „Im gleichen Jahr gründete er in dem ehemaligen Kloster Oberzell bei Würzburg, das er gekauft hatte, mit seinem Kompagnon Andreas Bauer die erste Druckmaschinenfabrik der Welt.“ 1825 heiratete er eine Frau aus Eisleben, mit der er zwei Söhne hatte. 1833 sei Koenig an Herzversagen gestorben, hält Schelm weiter fest.
Wie Helga Meyer zum Rätselbild ergänzt, setzte die Stadt Eisleben dem Buchdrucker am 3. Mai 1891 das gezeigte Denkmal, geschaffen vom Bildhauer Fritz Schaper. „Es war ein würdiger Standort“, befindet Meyer, „denn bereits mehrere Jahre zuvor hatten die städtischen Behörden diese Straße nach ihm benannt.“ Mit seinem Granitsockel war die Bronzebüste übrigens über drei Meter hoch. Allerdings wurde sie im Zweiten Weltkrieg für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen.
Büste von Koenig eingeschmolzen - 1952 konnte neuer Abguss erstellt werden
Meyer berichtet: „Doch zuvor konnte noch ein Gipsabdruck angefertigt werden. Damit konnte 1952 ein Abguss aus Eisen hergestellt und das Denkmal wieder vervollständigt werden.“
Was für ein Glück, das man dies seitdem bewahren konnte, kann man in Anlehnung an Koenig für die Eisleber fast meinen. Und Glück hat in diesem Fall auch Rosemarie Knape, die als Gewinnerin des Rätselfotos aus dem Lostopf gezogen wurde. Herzlichen Glückwunsch.
Das ist das neue Rätselfoto
Für alle anderen bietet sich jetzt schon die nächste Chance. Wie immer gilt es zu erraten, wo das Rätselbild aufgenommen wurde. Und wie immer sind auch Exkurse aus der Historie und persönliche Erlebnisse rund um den Ort willkommen. Beteiligen können sich Rätselfreunde am besten per E-Mail an [email protected].
Einsendeschluss ist Donnerstag, 2. August. Viel Spaß beim Mitraten. (mz)
