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Moto-Cross-Fahrerin Moto-Cross-Fahrerin: Jessica Spyra aus Herigsdorf will sich Landesmeister-Titel holen

Von Kathrin Labitzke 02.03.2018, 18:00
Jessica Spyra mit ihrer Crossmaschine. Die Frau aus Hergisdorf hat noch viel vor.
Jessica Spyra mit ihrer Crossmaschine. Die Frau aus Hergisdorf hat noch viel vor. K. Labitzke

Hergisdorf - Sie hat Lippenstift und Parfüm gegen Motorenöl und Kettenöl eingetauscht. Statt Shoppingtouren zieht sie Dreck, Lärm und Motorengestank auf der Piste vor. Jessica Spyra liebt ihren Sport und ihre Crossmaschine vom Typ Honda CRF 250 mit Viertaktmotor.

Dabei würde man der zierlichen jungen Frau aus dem Mansfelder Grund, die bei einer Körpergröße von 1,52 Meter knapp 45 Kilogramm auf die Waage bringt, mit diesem Sport nicht in Verbindung bringen. Doch vor fünf Jahren kam sie durch ihren Freund Robert Neumann zum Moto-Cross. „Er fragte mich, ob ich nicht mal eine Runde drehen wolle“, so Jessica Spyra, die ab dieser Sekunde Feuer für den Motorsport fing und sich mit 28 Jahren diesem Hobby intensiv widmete.

Training und Disziplin sind beim Moto-Cross wichtig

Aus anfänglichen Proberunden wurde ein ständiges Training. Mittlerweile ist sie von einer 80er Maschine auf eine 250er umgestiegen. „Das bedarf natürlich viel Disziplin und Training“, so die Hergisdorferin, die als Ergotherapeutin arbeitet. Sie muss nicht nur fit auf dem Motorrad sein, sondern auch körperlich hart an sich trainieren. „Wenn man 15 Runden lang hochkonzentriert im Parcours fährt, kostet das Kraft“, so die 33- Jährige.

Angst hat sie nicht, aber eine gesunde Portion Respekt. Das sei eine Art Lebensversicherung. Ausgerechnet bei ihrem ersten Wettkampf im Jahr 2016 passierte das, wovor sich viele fürchten: sie stürzte. Jessica Spyra zog sich mehrere Brüche und Bänderrisse zu. „Zum Glück habe ich das nicht gesehen“, so ihre Mutter Angelika Spyra.

Crossmaschine musste an Fahrerin angepasst werden

Und da Jessica Spyra sehr zierlich ist, musste sie viele Dinge an ihrer Maschine ändern lassen und quasi ihr Renngefährt an sich anpassen lassen. So beispielsweise Fahrgestell, Lenker oder Fußrasten. Auch eine spezielle Federung musste für das Leichtgewicht eingebaut werden. Zudem benötigt die junge Frau beim Start ein kleines Hilfsmittel, denn ihre Crossmaschine ist zu hoch und sie kommt nicht mit ihren Beinen auf den Boden. „Da hat mir mein Arbeitskollege einen kleinen Holzklotz gebaut“, sagt die sympathische Frau, die jeden Cent in ihr kostenintensives Hobby steckt.

„Das ist so wichtig, denn wenn bei meinen Sprüngen plötzlich mein Motorrad versagen würde, wäre das fatal“, sagt Jessica Spyra. Sie ist froh, über die gute Betreuung innerhalb des Motorsports. Monteur Heiko Dittrich kümmert sich besonders um das Fahrwerk der Crossmaschine.

Und das harte Training auf den Pisten zahlte sich bereits aus, denn im vorletzten Jahr ist die Hergisdorferin Dritte bei der Landesmeisterschaft der Frauen geworden. Sie hat sich für die kommende Saison ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Sie möchte den Titel gern nach Hergisdorf holen. (mz)