Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Kneipe wird zum Spielplatz
EISLEBEN/MZ. - Wo früher Bier getrunken wurde und Rock-Bands Konzerte gaben, werden bald Kinder spielen: Die ehemalige Kneipe "Lichtloch 99" in Helfta soll zu einem "Dschungel"-Spielplatz umgebaut werden - als Teil des neuen Kindergartens "Zwergenstübchen". "Wir warten noch auf die Baugenehmigung", sagt Mandy Krumbein. Die 35-Jährige ist Leiterin der 2007 in Hettstedt eröffneten Kindertagesstätte "Zwergenstübchen" und Vorsitzende des Trägervereins. Seit vergangenem Jahr arbeitet der Verein mit rund 30 Mitgliedern daran, sein Konzept auch in Eisleben, im "Zwergenstübchen II", umzusetzen. Die für Februar geplante Eröffnung musste allerdings noch einmal verschoben werden. Grund: Das Bauordnungsamt hat festgestellt, dass eine Treppe im Gebäude nicht den Vorschriften entspricht. "Die Stufen sind zu hoch." Deshalb ist nun noch einmal ein Umbau notwendig.
Ansonsten ist das Gebäude, das einem Eisleber Bau-Unternehmer gehört und bislang als Wohnhaus genutzt wurde, für den Einzug des Kindergartens bereit. "Wir hoffen, dass wir spätestens bis August eröffnen können", so Mandy Krumbein. Für den Treppen-Umbau suche der Verein noch Sponsoren. "Den größten Teil der Investitionen tragen wir selbst, mit Unterstützung durch den Vermieter."
Bis zu 60 Kinder wird das neue "Zwergenstübchen" in Helfta aufnehmen können; etwa 20 Interessenten haben sich bereits gemeldet. Zum Konzept des Vereins gehört unter anderem, dass es zwar Gruppen mit festen Erzieherinnen gibt, die Kinder sich aber frei in Themenräumen (zum Beispiel Sport, Spiel, Musik, Tanz oder Kinderküche) betätigen können. Eine große Bedeutung haben zudem die besonders familienfreundlichen und flexiblen Öffnungszeiten. "Unser Ziel ist, dass die Eltern Beruf und Familie so gut wie möglich vereinbaren können", so die Vereinsvorsitzende. Deshalb hat das "Zwergenstübchen" wochentags regulär von 5 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. "Bei Bedarf kann ein Kind auch über Nacht oder rund um die Uhr betreut werden", so Krumbein. Wobei das Kind dann nicht allein in der Kita übernachte, sondern von einer Erzieherin mit nach Hause genommen wird. Dazu werde jeweils eine Vereinbarung mit den Eltern abgeschlossen. Möglich sei dieses besondere Angebot nur dank der großen Einsatzbereitschaft der Erzieherinnen. "Ein Kind, dessen Mutter ins Krankenhaus musste, hat mal drei Wochen bei einer Erzieherin gewohnt."