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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Amoklauf-Drohung an Sekundarschule

Von RONALD DÄHNERT 06.10.2010, 17:17

MANSFELD/HETTSTEDT/MZ. - In der Mansfelder Sekundarschule hätten am Mittwoch zahlreiche Eltern ihre Kinder vor Unterrichtsende wieder abgeholt oder sie gar nicht in die Schule geschickt, weil es eine Amoklauf-Drohung gegeben habe, so eine besorgte Anruferin am Mittwoch zur MZ. Diese habe sich unter den Schülern per SMS schnell verbreitet.

Was steckt dahinter? Heiko Prull, Sprecher des Polizeireviers in Hettstedt, bestätigte, dass am Mittwoch an einer Bushaltestelle in Großörner mit Kreide geschrieben stand "Angst - 6. 10. Amok - Schule Mansfeld". Ein Lehrer habe auf den Weg zur Schule das Geschriebene entdeckt und es der Polizei mitgeteilt. Diese sei sofort "mit mehreren Beamten" zur Schule gefahren und habe "die Lage überprüft", so Prull. Allerdings, so räumt der Polizeisprecher ein, sei die Nachricht vom angeblichen Amoklauf zu Unterrichtsbeginn schon von den Schülern verbreitet worden. Deshalb seien nur cirka 30 Prozent der Schüler zum Unterricht erschienen. Einen Hinweis auf einen Amoklauf habe die Polizei allerdings nicht ausmachen können. Zwar hätte der Unterricht normal stattfinden können, aber "es fehlten ja die Schüler", so Prull. Am Donnerstag soll in der Sekundarschule in Mansfeld der Unterricht wieder normal über die Bühne gehen, wie es auch auf der Homepage der Schule vermerkt ist.

In Hettstedt habe es bereits Ende September eine "Todesliste 13. 10. 10" gegeben, die nahe der Flamme der Freundschaft auf das Straßenpflaster mit Farbe gesprayt war. Unter diesem Datum hätten zwölf Vornamen gestanden, so Prull. Als über Handys und Internet diese Ankündigung in Hettstedt die Runde gemacht hatte, sei vor allem die nahe gelegene Sekundarschule I als "Ziel eines Amoklaufes" ausgemacht worden. Allerdings räumt Prull ein, dass es diese Verbindung gar nicht gebe, denn die Vornamen seien nach dem neusten Ermittlungsstand der Polizei keine Namen von Schülern.

Weil die Gerüchte-Küche in Hettstedt aber immer mehr brodelte, hat sich die Polizei am Mittwoch entschieden, die Hettstedter Sekundarschule aufzusuchen, "um die Lehrer und die Schüler zu beruhigen". "Wir nehmen die Sache ernst, glauben aber nicht an eine ernste Gefahr", so der Polizeisprecher gegenüber der MZ. Auch deshalb stehe derzeit vor der Hettstedter Sekundarschule während der Unterrichtszeit ein Polizist. Er sei Ansprechpartner insbesondere für besorgte Eltern und soll auch dokumentieren, dass die Polizei die Ängste ernst nehme, so Prull.

Die Ermittlungen zu den Urhebern der Drohungen dauern noch an, sagte der Polizeisprecher am Mittwoch gegenüber der MZ.