Mansfeld-Südharz: Mansfeld-Südharz: Aly lässt nicht locker und Halter freut sich

WIMMELBURG/MZ. - Als der Helfer, früher auch Scheintäter und später mal Figurant genannt, versucht, Lutz Bode anzugreifen, packt "Aly von der Neuendorfer Flur" zu. Der vierjährige Rüde lässt auch nicht ab, als er mit einer Art Gummiknüppel bedroht wird. Erst als Besitzer Bode laut und vernehmlich "Aus" ruft, nimmt Aly in Lauerstellung vor dem vermeintlichen Angreifer Platz. 92 Punkte in der Disziplin Schutzdienst gibt es am Ende von Richter Klaus Bartnik. Es ist Prüfungszeit in Wimmelburg. 38 Mitglieder der Landesgruppe des Vereins für Deutsche Schäferhunde haben sich dort versammelt. Die drei besten Hunde qualifizieren sich für die Bundessiegerprüfung, quasi die Deutsche Meisterschaft.

"Mal sehen, wie es morgen bei der Fährenarbeit läuft", sagt Bode. Er rechnet sich Chancen auf einen der drei Podestplätze aus. Der 45-Jährige aus Hecklingen beschäftigt sich schon dreieinhalb Jahrzehnte mit Schäferhunden. Auslöser war der Vater. Wie in vielen Familien. Zwei Stunden mindestens ist Bode jeden Tag mit dem Hund unterwegs. Familie und Freunde unterstützen ihn. "Allein kannst du das nicht bewältigen", sagt er. Und es läuft gut am zweiten Tag. Aly bringt es bei der Suche nach im Gelände abgelegten Gegenständen auf 91 Punkte. Am Ende sind es in der Summe 273 und der dritte Platz. "Ich habe das erreicht, was ich mir vorgenommen und erhofft hatte", freut sich Bode. Auch der Klostermansfelder Torsten Pohler ist zufrieden. 83 Punkte in der Unterordnung und 82 beim Schutzdienst stehen nach dem ersten Tag zu Buche. "Das ist für einen acht Jahre alten Hund völlig okay", sagt Pohler, der für die Ortsgruppe Helbra startet. Dass Alter nicht vor einer guten Nase schützt, beweist Pohlers Rüde "Quax von der Mosigkauer Höhe" bei der Fährtenarbeit. Mit 94 Punkten, je Teildisziplin sind 100 möglich, holt er eine der besten Wertungen. Und Lokalmatador Frank Ottilie von der gastgebenden Wimmelburger Ortsgruppe? "Ich hätte am Freitag nicht noch mal trainieren sollen", sagt er. Denn sein Rüde "Vax vom Elfenschloß" hat sich auf dem nassen Rasen verletzt, kann so nicht starten.

Müßiggang gibt es trotzdem nicht für Ottilie und die anderen Mitglieder der Ortsgruppe. Schon seit Monaten sind sie mit den Vorbereitungen der Landesgruppenprüfung, erstmals findet sie hier statt, befasst. "Von den Besuchern kann kaum einer erahnen, was da dranhängt", sagt Ortsgruppenvorsitzender Bernhard Wischalla. Lutz Bode indes kann es: "Hier war alles perfekt organisiert. Wie immer", lobt Bode die rührigen Gastgeber.