1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Eisleben
  6. >
  7. Lebensmittelmarkt in der Halleschen Straße: Lebensmittelmarkt in der Halleschen Straße: Lidl will sich vergrößern

Lebensmittelmarkt in der Halleschen Straße Lebensmittelmarkt in der Halleschen Straße: Lidl will sich vergrößern

Von Jörg Müller 17.05.2017, 08:00
Der Lidl-Markt in der Halleschen Straße in Eisleben
Der Lidl-Markt in der Halleschen Straße in Eisleben Lukaschek

Eisleben - Lidl will seinen Lebensmittel-Markt in der Halleschen Straße/Rathenaustraße in Eisleben vergrößern. Einen entsprechenden Antrag hat das Unternehmen an die Stadtverwaltung gestellt. Daraus geht hervor, dass die Verkaufsfläche von derzeit circa 1.030 auf 1.300 Quadratmeter steigen soll. Bevor das Vorhaben umgesetzt werden kann, ist allerdings ein umfangreiches Planungs- und Genehmigungsverfahren notwendig. Denn da ein sogenannter „großflächiger Einzelhandel“ entstehen würde, muss der rechtskräftige Flächennutzungsplan für diesen Bereich geändert werden.

Zwei Erweiterungsschritte für Lidl-Markt in Hallescher Straße geplant

Derzeit geht Lidl von zwei Erweiterungsschritten aus. Zunächst soll an den bestehenden Markt ein Raum für die Backvorbereitung angebaut werden. Hier sollen tiefgefrorene Backprodukte zwischengelagert beziehungsweise für das Aufbacken vorbereitet werden. Bislang hatte die Bäckerei Steinecke eine Filiale im Lidl-Markt. Gleichzeitig soll der Eingangsbereich umgestaltet und dort die Pfandflaschen-Annahme integriert werden. Außerdem ist die Modernisierung der Aufenthaltsräume für die Mitarbeiter vorgesehen.

Der Lidl-Markt in der Halleschen Straße/Rathenaustraße ist im Mai 2003 eröffnet worden. Auf dem Areal hatte die Malzfabrik gestanden, die 2002 abgerissen worden war. Die Actien-Malzfabrik von Carl Wentzel war 1881 bis 1883 erbaut worden. Zu DDR-Zeiten gehörte der Betrieb zum VEB Brauerei und Malzfabrik Sangerhausen im Getränkekombinat Dessau. Nach der Wende produzierte die Eisleber Malzfabrik zunächst für mittelständische Brauereien. Da diese immer weniger wurden, hatte auch die Malzfabrik als kleiner Produzent schließlich keine Chance mehr auf dem Markt. Das Regierungspräsidium genehmigte wegen des sehr schlechten Bauzustands den Abriss des Industriedenkmals.

In einem zweiten Schritt ist dann der Neubau des Marktes geplant. Ziel sei, wie es in dem Antrag heißt, die Warenpräsentation zu verbessern und den Einkauf für die Kunden „unbeschwerlich und angenehm zu gestalten“. Das Hauptaugenmerk werde dabei auf „großzügig gestaltete Gänge“, eine „optimale Ausleuchtung des Verkaufsraums“ und eine „offene und freundliche“ Warenpräsentation gelegt. Zudem sollen die Arbeitsabläufe für die Mitarbeiter optimiert werden. Laut Stadtplanerin Gisela Kirchner habe Lidl die genehmigte Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern derzeit bereits um circa 230 Quadratmeter überschritten. Die geplante Erweiterung auf 1.300 Quadratmeter ist nur möglich, wenn der Bereich im Flächennutzungsplan als „Sondergebiet für großflächigen Einzelhandel“ ausgewiesen wird. Das bedeutet, dass der Stadtrat dazu einen Beschluss fassen muss. Zuvor müssen die sogenannten Träger öffentlicher Belange - bestimmte Behörden, Verbände und Unternehmen - Stellungnahmen abgeben. Die Kosten für dieses Verfahren trägt der Antragsteller.

Drittes Sondergebiet an der Gerbstedter Chaussee in Planung

In Eisleben gibt es aktuell zwei Sondergebiete für großflächigen Einzelhandel: das Gewerbegebiet 3E (Rewe) und das Gebiet „An der Landwehr“ (Kaufland). Ein drittes Sondergebiet ist bereits seit einigen Jahren an der Gerbstedter Chaussee (Edeka, Aldi) in Planung. Das Verfahren wird derzeit allerdings nicht weiter betrieben. „Die letzte Beratung mit dem Planungsbüro hat es im Juli 2016 gegeben“, so Stadtsprecher Maik Knothe. Der Stadtrat hatte 2013 einer Vergrößerung des Einkaufszentrums zugestimmt.

Was die Lidl-Erweiterung betrifft, hat der Stadtentwicklungsausschuss zugestimmt, das Planungsverfahren einzuleiten. Rolf Winkler (SPD/Bürger-Fraktion) gab freilich zu bedenken, dass ein größerer Lidl-Markt zur Folge haben werde, dass sich für die geschlossene Kaufhalle in der Thälmannsiedlung kein Betreiber mehr finden werde. „Darüber müssen wir uns im Klaren sein..“ Rolf Lange (Fraktion Die Linke) verwies darauf, dass es demnächst auch in der Wilhelm-Pieck-Siedlung keine Einkaufsmöglichkeit mehr geben werde. (mz)