Lebenshilfe in Eisleben Lebenshilfe in Eisleben: Neue Struktur für Werkstätten und Heime
Eisleben/MZ - Sie hat ganz klein angefangen, die 1992 gegründete Lebenshilfe Mansfelder Land. Mittlerweile hat sich der Verein mit Hauptsitz in Eisleben zu einer der landesweit größten Einrichtungen zur Betreuung und Förderung Behinderter entwickelt. Und zu einem wichtigen Arbeitgeber: 160 fest Angestellte plus 50 zusätzliche Arbeitskräfte in verschiedenen Maßnahmen sind in den Werkstätten und Wohnheimen in Eisleben, Großörner, Neckendorf, Helbra, Hergisdorf und Klostermansfeld beschäftigt. Die Zahl der betreuten Menschen ist von anfangs 35 auf mehr als 800 gestiegen.
Mitglieder wählen Aufsichtsrat
„Wir sind kontinuierlich gewachsen und müssen nun unsere Strukturen entsprechend weiter entwickeln“, sagt Albrecht Czekanowski. Er ist langjähriges Vereinsmitglied und gehört dem neuen ehrenamtlichen Aufsichtsrat an, der jetzt in einer Mitgliederversammlung einstimmig gewählt worden ist. Vorsitzender des fünfköpfigen Gremiums ist Stefan Gebhardt, SPD-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat und ebenfalls seit langem Mitglied des Lebenshilfe-Vereins. Der neue Aufsichtsrat wird die Arbeit des bisherigen ehrenamtlichen Vorstandes weiterführen, dessen Vorsitzender Peter Blaha war.
Die bisherige reine Vereinsstruktur sei für einen Betrieb in dieser Größenordnung nicht mehr effektiv genug, so der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Czekanowski. „Es geht darum, den wirtschaftlichen Zwängen Rechnung zu tragen und effizienter zu arbeiten.“ Ziel sei, die Lebenshilfe „zukunftssicher zu machen“. Künftig werde es zwar weiter den Lebenshilfe-Verein als Träger geben, die Bereiche Werkstätten und Wohnheime sollen aber jeweils in Form von gemeinnützigen Gesellschaften (gGmbH) betrieben werden.
Die Eisleber folgen damit einem bundesweiten Trend: „Wir sind eine der letzten Lebenshilfen, die noch in der reinen Vereinsform arbeiten“, so Czekanowski. Zur Vorbereitung der Umstrukturierung habe man sich unter anderem bei der Lebenshilfe in Bad Tölz (Bayern) umfassend informiert. Auch die eigenen Wirtschaftsprüfer der Eisleber Lebenshilfe hätten schon vor Jahren eine andere Struktur empfohlen, hieß es.
„Keine Nachteile für Mitarbeiter“
Wie Aufsichtsratsvorsitzender Gebhardt betonte, werde die Umstrukturierung keine Nachteile für die Mitarbeiter bringen. „Wir wollen keinesfalls, dass die Beschäftigten Einbußen haben“, so Gebhardt. Auch die Leistungen sollen nicht gekürzt werden. „Unser Ziel ist ja gerade, die Arbeitsplätze zu sichern.“ Und zwar möglichst qualifizierte Arbeitsplätze. „In unseren Einrichtungen sind Fachkräfte zur Betreuung notwendig“, so Gebhardt, der auch darauf hinwies, dass die Lebenshilfe seit Jahren Tariflöhne für den öffentlichen Dienst zahle, mit den entsprechend vereinbarten Steigerungen.
Der Aufsichtsrat werde kurzfristig einen geschäftsführenden Vorstand ernennen. Derzeitige Geschäftsführerin der Lebenshilfe ist Nicole Kühnold. Der Verein zählt mehr als 200 Mitglieder.