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Kreismusikschule Eisleben Kreismusikschule Eisleben: Gerhard Mohr eröffnet seine "Personal-Ausstellung"

Von Kathrin Labitzke 06.03.2016, 16:42
Gerhard Mohr ist seit 40 Jahren Maler - aber er gestaltet auch Kaltradierungen.
Gerhard Mohr ist seit 40 Jahren Maler - aber er gestaltet auch Kaltradierungen. Katrin Labitzke

Eisleben - Sein Erkennungszeichen ist die Mütze und bekannt wurde der Helbraer Gerhard Mohr durch seine Malerei. Am Samstag feierte der studierte Maler und Grafiker seinen 65. Geburtstag und eröffnete gleichzeitig seine neueste Ausstellung unter dem Titel „Personal-Ausstellung“. Der Titel war bewusst gewählt: Denn gleichzeitig mit seinem Ehrentag feierte Gerhard Mohr 40 Jahre Schaffenszeit als Maler.

Querschnitt seines Könnens

Zahlreiche Bilder hängen nun für einige Wochen in den Räumlichkeiten der Kreismusikschule Mansfeld-Südharz in der Lutherstadt Eisleben, Markt 29. Seine ausgestellten Werke zeigen dabei einen Querschnitt von seinem Können. Kaltradierungen, Aquarelle, Kreidebilder oder Ölgemälde hat der 65-Jährige für die Schau zusammengetragen, um die Vielfalt der Techniken seines Schaffens zu zeigen und eine breite Palette von Motiven der Öffentlichkeit in seiner Ausstellung zugänglich zu machen.

Farbwahl ist stimmungsabhängig

Seine Malereien sind durchaus verschieden und zielen nicht auf nur eine Malweise ab. Je nach Stimmung arbeitet Mohr mit den unterschiedlichsten Farben, wobei er besonders erdige Töne wie Braun mag. Beim Zeichnen von Stillleben findet der bekannte Maler Ruhe, wie er im Gespräch erzählte. Auch sind seine Motive sehr kreativ gewählt, wobei er immer genau auf Details achtet. Er legt besonders Wert auf die Tiefe und Dimensionalität seiner Pinselstriche, verarbeitet in seinen Zeichnungen besondere Lichteffekte und „mag die Sparsamkeit“, denn seine Bilder sind auf wenige Details reduziert.

Unzählige Kinder, Jugendliche und Erwachsene hat Gerhard Mohr als Lehrer in die Grundkenntnisse der Malerei und in andere künstlerische Techniken eingeführt. Seit mehr als 20 Jahren leitet er Malkurse in Eisleben, unter anderem die Malklassen an der Kreismusikschule. So mancher seiner Schüler schlug später eine künstlerische Laufbahn ein, besuchte das Kunstgymnasium oder absolvierte ein Kunststudium.

Die Malkassen an der Kreismusikschule in Eisleben feierten vor drei Jahren ihr 20-jähriges Bestehen mit einer besonderen Ausstellung. Schauen von Schülern, die Mohr angeleitet hatte, gab es aber bereits auch an anderen Orten in der Region.

„Ich versuche immer, Emotionen in meine Malerei einfließen zu lassen“, sinnierte er zur Ausstellungseröffnung vor einem Portrait von „John Cage“, welches schon allein durch sein großes Format beeindruckt. Er spielte speziell bei diesem Bild mit zarten Farbflächen beziehungsweise hellen und dunklen Kontrasten, sodass besonders die filigranen und markanten Strukturen des Gesichtes zur Geltung kommen.

Leidenschaft verblaßt nicht

„Es ist das Wechselspiel der Farben, das mich auch nach so vielen Jahren immer noch reizt“, gestand der Helbraer. Er liebt Antiquitäten, geht gern auf Trödelmärkte und stellt sich dann zum Beispiel zu Hause ein Arrangement zusammen und beginnt spontan, ein Stillleben zu malen. Darüber hinaus beeindrucken den gebürtigen Bischofröder unter anderem Gebäude, die von kleineren Makeln leben. Eine zerbröckelte Fassade oder freiliegende Balken können dann seine Inspiration sein. Mohr malt bei sich in seinem Arbeitszimmer immer an mehreren Bildern zugleich und leitet seit über zwei Jahrzehnten Malkurse in der Lutherstadt.

Viele Gratulanten empfing Mohr am vergangenen Samstag zu seiner Vernissage, wobei die Besucher neben seinen Werken auch den Menschen hinter Malerkittel, Pinsel und Farbpalette ehrten. (mz)