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Kreativer Kopf Kreativer Kopf: Choreografien für "Dance Devils" stammen von 13-Jähriger

Von Detlef Liedmann 27.02.2018, 17:00
Lucille Alsleben zu Hause in einem ihrer Lieblingskostüme.
Lucille Alsleben zu Hause in einem ihrer Lieblingskostüme. Detlef Liedmann

Polleben - „Ich tanze, seit ich drei Jahre alt bin“, sagt Lucille Alsleben. Jetzt, zehn Jahre später, gilt sie als jüngste Tanztrainerin im Landkreis. Zweimal in der Woche probt sie mit den „Dance Devils“, einer Abteilung des Sportvereins Rot-Weiß Polleben.

Und das kam so: „Wir wollten meine Mama zum runden Geburtstag überraschen.“ Also fanden sich Lucille und sechs andere Mädchen zusammen, übten als Sieben Zwerge einen Tanz ein. Was 2016 eine einmalige Sache werden sollte, hat sich mittlerweile zu Auftritten beim Sachsen-Anhalt-Tag in Eisleben, Schützenball in Hettstedt oder Advent in Luthers Höfen gemausert.

„Die Mädchen waren nach dem einen Auftritt alle Feuer und Flamme und haben gefragt, ob wir nicht weitermachen wollen“, beschreibt die 13-Jährige den Start.

Geprobt wird zwei Mal pro Woche in der Turnhalle Polleben

Mittlerweile hat sich die Zahl der tanzenden Mädchen verdoppelt und auch zwei Jungen sind dabei. An zwei Tagen der Woche, Donnerstag und Freitag, wird in der Pollebener Turnhalle geprobt. Montags wird Lucille von Mutter Sandra Alsleben nach Halle gefahren - zum Ballettunterricht. Am Dienstag stehen für das Mädchen die Proben beim Tanzstudio Eisleben an.

Ein straffes Programm für eine 13-Jährige, zumal sich Lucille Alsleben auch noch die Choreografien für die „Dance Devils“ ausdenkt und sie den Mädchen und Jungen in den Probenstunden zunächst einmal vortanzt. Wo sie die Ideen hernimmt. „Manches sehe ich auf Youtube und arbeite das für uns um. Und wenn mir ein Lied im Radio besonders gut gefällt, überlege ich schon, was man daraus machen könnte“, erzählt die Achtklässlerin.

Das Lied hört sie sich dann ein paar Mal an und beginnt, die Schrittfolgen auszuprobieren. Dass sie schon als Dreijährige bei Ilona Richter in Eisleben mit klassischem Ballett begonnen hat, ist dabei sicherlich von Vorteil.

Mutter Sandra Alsleben kümmert sich um Kostüme für die Auftritte

Und während sich Lucille mit einer Freundin um den tänzerischen Part kümmert, ist Mutter Sandra Alsleben eine Art Managerin. „Ich kümmere mich gemeinsam mit Franziska Güttel um das Organisatorische und die Kostüme“, sagt sie. Sogar in Moskau haben die Pollebener schon schneidern lassen. „Das hätten wir hier zu diesem Preis nirgendwo bekommen.“

Auch bei einem Großhändler in England werde eingekauft. Wie das finanziert wird? „Ich habe viele Briefe geschrieben und um Unterstützung gebeten“, so Sandra Alsleben. Mithin sind auch 1.000 Euro von „Wir helfen“, dem Unterstützungsverein der Mitteldeutschen Zeitung, geflossen. Geld wird aber nicht nur für Kostüme gebraucht.

Tanzgruppe fährt ins Trainingslager nach Radebeul

„In den Pfingstferien fahren wird eine Woche nach Radebeul ins Trainingslager“, freut sich Lucille Alsleben. Voriges Jahr waren die Mädchen und Jungen in Thale. Sportverein und Eltern steuern ihren Teil zu den Gesamtkosten bei.

Mittlerweile ist Lucille neben Tanztrainerin auch Sportassistentin. „Ich habe einen Lehrgang des Landessportbundes in Schierke absolviert“, sagt sie. Und Sport gehört für die Gymnasiastin neben Geschichte zu den Lieblingsfächern.

„Mit Geschichte, das habe ich von Mama. Sie will auch immer alles wissen, was vergangen ist“, sagt das Mädchen, welches sich Mützen und Schals an der Maschine selbst näht und gern auch mal am Klavier sitzt. „Ich mache das alles, weil es mir Spaß macht“, so Lucille, die jüngste Tanztrainerin. (mz)