Kommt Entlastung vom Lkw-Verkehr? Kommt Entlastung vom Lkw-Verkehr?: Romonta will Industriestraße am Tagebau dicht machen

Stedten/Wansleben - Bringt diese Entscheidung auf den Straßen in Wansleben und Amsdorf die langersehnte Entlastung vom Lkw-Verkehr? Die Romonta Bergwerksholding AG will eine neue, sogenannte Erdmassenannahmestelle samt Waage errichten. „Aus betrieblichen Gründen“, wie Vorstand Uwe Stieberitz auf Anfrage der MZ sagt.
Diese neue Annahmestelle soll nicht mehr wie die bisherige Annahmestelle direkt am Romonta-Werksgelände bei Amsdorf, sondern am anderen Ende der Industrieerschließungsstraße außerhalb der Ortschaft angesiedelt sein. Das hat logistische Ursachen. Anlieferer könnten künftig direkt von der A 38 aus Richtung Etzdorf und von der A 143 zum Unternehmen fahren, ohne durch Wansleben oder Amsdorf fahren zu müssen.
Romonta will Verbindungsstraße sperren
Dieses Vorhaben hat Auswirkungen auf das gegenwärtige Verkehrsnetz: Ab 1. März soll die Verbindungsstraße aus Richtung Stedten zur Industrieerschließungsstraße (D III Stedten) dauerhaft für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Anwohner und Autofahrer werden bereits jetzt um Verständnis und Berücksichtigung gebeten.
Stieberitz verweist darauf, dass der Autoverkehr auf dieser Verbindung nur geduldet war. „Wir haben die Haftung“, macht er auf versicherungstechnische Zuständigkeiten aufmerksam. Die vielen Lkw, die in der Vergangenheit durch Wansleben fuhren, gaben immer wieder Anlass zu Beschwerden. Ausgefahrene Straßenränder, Schlamm und Schmutz auf der Fahrbahn brachte Ortsbürgermeister René Liebetanz (CDU) mehrfach zur Sprache.
Kommt nun die Entlastung für Wansleben?
Er äußert sich jetzt vorsichtig optimistisch, nachdem er von den Romonta-Plänen erfahren hat: „Ich hoffe, dass sich die Situation für die Bürger spürbar verbessern wird.“ Ob die neue Annahmestelle jedoch eine komplette Entlastung vom Schwerlastverkehr für den Ort bringe und auch alle Anlieferer die neue Anfahrt berücksichtigten, bleibe abzuwarten. „Das wird sich zeigen.“
Eine leichte Verbesserung der allgemeinen Situation sei ihm zufolge in letzter Zeit registriert worden. Das hätten ihm Einwohner mitgeteilt. Nach erneuten Beschwerden soll das Romonta-Unternehmen eine Weisung über die zu nehmenden Zufahrtswege an die Unternehmen herausgegeben haben. Eine Kehrmaschine habe auch die verschmutzten Straßenbereiche gereinigt.
Anwohner von Stedten äußert Kritik an geplanter Sperrung
Nicht überall findet die geplante Sperrung der Verbindungsstraße aus Richtung Stedten zur Industrieerschließungsstraße Zustimmung. Erste kritische Stimmen beklagen die Umwege, die die Einwohner von Stedten in Zukunft nehmen müssen, wenn ihnen diese Verbindung verwehrt bleibt. Sogar die Gründung einer Bürgerinitiative ist im Gespräch.
Seegebiets-Bauamtsleiter Martin Blümel glaubt nicht, dass diese Einwände Erfolg haben. „Ich sehe wenig Chancen, diese Sperrung zu verhindern.“ Bei der Verbindung handelt es sich nach seinen Worten um keine öffentliche Straße. „Die Verbindung führt über Bergbaugebiet und befindet sich in Privateigentum“, erklärt er. Mit der Polizei und dem Landkreis sei das Vorhaben bereits abgestimmt. (mz)