Maskottchen Klosterstraße in Eisleben: Künstlerin aus Großörner gestaltet Wiesi für urologische Arztpraxis

Eisleben - Die Riege der Wiesis bekommt weitere Verstärkung. Derzeit entsteht laut Alexandra Könitz vom Eigenbetrieb Märkte der Lutherstadt bereits die Nummer 52 des beliebten Wiesenmarkt-Maskottchens.
Wiesi bekommt einen Platz vor der Praxis
Die freischaffende Künstlerin Kerstin Ziegner aus Großörner gestaltet einen Wiesi für die urologische Arztpraxis Eckert in Eisleben. „Unser Praxismanager hatte die Idee“, sagte Ralf Eckert der MZ. „Und ich fand das gleich gut.“ Der Wiesi werde seinen Platz vor der Praxis in der Klosterstraße 2 haben.
„Auf der Stelle stand früher ein Strauch, der jetzt aber eingegangen ist“, so der promovierte Mediziner. „Dort passt der Wiesi gut hin.“ Überhaupt gefalle ihm die Werbe-Aktion mit den Wiesenmaskottchen in der Stadt. Er selbst sei allerdings aus Zeitgründen schon seit längerem nicht mehr auf dem Volksfest gewesen, sagt Eckert.
Künstlerin nutzt das Lackiercenter in Sangerhausen
Auch die Künstlerin hat privat mit der Wiese nichts am Hut, wie sie sagt. Umso mehr „Herzblut“ stecke sie in die Wiesis. Mittlerweile habe sie bestimmt 20 gestaltet, so Ziegner. Die 56-Jährige, die ihr Atelier in Großörner hat, kann für die Airbrush- und Lackierarbeiten das Lackiercenter in Sangerhausen nutzen.
Insgesamt dauert es circa drei Tage, bis ein neuer Wiesi fertig ist. „Die meisten Kunden haben schon eine Vorstellung, wie er aussehen soll“, erzählt Ziegner. Mit dieser Idee und ihrer Erfahrung fertigt sie dann den Entwurf. „Jeder Wiesi ist einzigartig und etwas Besonderes für mich“, sagt die Künstlerin.
„Jeder Wiesi ist einzigartig"
Es sei jedes Mal wieder eine Herausforderung für sie. Aber auch immer eine Arbeit, die ihr viel Spaß mache. Sie hat übrigens nicht nur über die Maskottchen einen Bezug zur Wiese. Denn sie hat auch schon für zahlreiche Schausteller gearbeitet und deren Fahrgeschäfte aufgemöbelt.
Ansonsten ist die Künstlerin, die bis zur Wende als Werbemalerin im Apollo-Kino in Hettstedt beschäftigt war, unter anderem im Bereich Fassaden- und Raumgestaltung sowie Porträtmalerei tätig. Im Hettstedter Ratskeller hat sie in diesem Jahr die Wände mit einer Stadtansicht sowie weiteren Motiven verziert. Demnächst wird dort noch ein Bild des Zuckerhuts entstehen.
Beim Eigenbetrieb freut man sich über die Nachfrage
Eigenbetriebs-Mitarbeiterin Könitz freut sich über die anhaltende Nachfrage von Sponsoren nach einem persönlichen Wiesi. Die fröhlichen, 1,80 Meter großen Wiesen-Ochsen stehen von Mitte Mai bis Oktober im Stadtgebiet und mittlerweile auch in Ortsteilen wie Unterrißdorf und Neckendorf.
Die meisten sind von Unternehmen und Gewerbetreibenden der Region gesponsert worden. Aber auch die Kleingartensparte „Einigkeit“ hat seit dem vergangenen Jahr ihren „Pflanzi“, der an der Gerbstedter Chaussee die Autofahrer begrüßt.
Designer Detlef Adebahr stellt Rohlinge her
Seit 2004 gibt es die beliebten Figuren. 2014 hat der hallesche Designer Detlef Adebahr, der die Rohlinge fertigt, das Modell überarbeitet. Adebahr hat einst an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle studiert.
Interessenten für einen eigenen Wiesi müssen sich beim Eigenbetrieb Märkte melden. Die ursprüngliche Maskottchen-Idee stammt von dem Erdeborner Grafik-Designer Lutz Döring. Döring, der auch seit vielen Jahren die Wiesenmarkt-Plakate gestaltet, hat den Wiesi in den 90er Jahren erfunden.
Zunächst sei es gar nicht einfach gewesen, der Stadt seinen lustigen zweibeinigen Ochsen als Wiesenmaskottchen zu empfehlen, so Döring zur MZ. 1999 sei dann erstmals Wiesi auf dem Wiesenplakat und auf Aufklebern erschienen, vorerst nur als lächelnder Kopf. 2000 sei Wiesi schon eine halbe Figur gewesen, bevor 2004 die erste Plastik kam. (mz)