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Mit Neubesetzung „Iphigenie auf Tauris“feiert am Eisleber Theater die zweite Premiere

Nach langer Pause wird „Iphigenie auf Tauris“ wieder aufgeführt. Warum es für Chefdramaturgin Ann-Kathrin Hanss etwas Besonderes ist.

Von Babett Gumbrecht 07.01.2022, 14:30
Szene aus "Iphigenie auf Tauris", das am 8. Januar 2022 wieder am Eisleber Theater zu sehen sein wird.
Szene aus "Iphigenie auf Tauris", das am 8. Januar 2022 wieder am Eisleber Theater zu sehen sein wird. (Foto: Markus Scholz/Theater Eisleben)

Eisleben/MZ - Der Lebenslauf von Ann-Kathrin Hanss liest sich spannend. Von Ulm nach Österreich und letztendlich Eisleben. Seit zwölf Jahren ist sie nun Chefdramaturgin und Leiterin der Theaterpädagogik an der Landwehr 5. Spannend und abwechslungsreich sei die Arbeit an dem kleinen Theater.

Intensive Proben mit der Neubesetzung

Auch in dieser Woche fiebert Hanss der Aufführung der Inszenierung „Iphigenie auf Tauris“, die am Samstag um 19.30 Uhr stattfindet, entgegen. Das Besondere: Es ist quasi die zweite Premiere des Stücks. „2020 wurde die Geschichte das erste Mal aufgeführt. Wir konnten es aber nur zweimal spielen, dann kam leider Corona“, so Hanss. Zwei Jahre sei das nun schon her.

Mittlerweile habe auch ein Schauspieler von „Iphigenie auf Tauris“ das Theater verlassen. Deswegen wird die Rolle von Orest jetzt von Paul Hofmann gespielt. „Wir haben intensiv noch mal alles geprobt. Auch mit der Neubesetzung“. Es sei schließlich auch für die Schauspieler wichtig, wieder in die Rollen zu finden.

„Iphigenie auf Tauris“ - Versdrama von Johann Wolfgang von Goethe

Das Versdrama von Johann Wolfgang von Goethe spiele in Zeiten von Krieg und Flüchtenden. Es sei eine bewegende Geschichte über Fremdheit und Emanzipation. Die fromme Tochter Trojas steht zwischen Pflichterfüllung, ihren Gefühlen und der Sehnsucht nach ihrer Heimat. Nach der erfolgreichen „Antigone“-Inszenierung aus der Spielzeit 2018/2019 nimmt sich das Ensemble des Theaters Eisleben damit zum zweiten Mal eines antiken Stoffes an.

„Wir sind in der Theaterszene in Deutschland zwar recht unbekannt, haben aber an uns selber einen hohen künstlerischen Anspruch“, sagt Hanss. „Es kommen Zuschauer aus Halle, Nordhausen und Umgebung zu uns - obwohl die Städte auch eigene tolle Theater haben“, so Hanss.

„Es wird also auch für die Schauspieler eine erneute Premiere sein“

Aber wie kommt eigentlich ein Versdrama aus dem Jahr 1779 in die Gegenwart? „Ich habe es natürlich erstmal gelesen und für spannend befunden“, so Hanss. Dann habe sie lediglich das Bühnenstück gekürzt, die Versform habe sie aber gelassen. Anschließend gehe es in die Umsetzung. Es laufe eigentlich bei allen Stücken ähnlich.

„Der Dramaturg wählt die Stücke in Kooperation mit dem Intendanten aus, dann kommen die Stücke auf den Spielplan und dann geht es an die Auswahl der Besetzung“, so Hanss. Natürlich sei auch die Entscheidung des Regisseurs eine wichtige. Bei dem Stück am Samstag agiere sie aber selbst als Dramaturgin und auch Regisseurin in einem.

Insgesamt fünf Schauspieler plus Statisten seien an „Iphigenie auf Tauris“ beteiligt. Am Freitag werde es noch zweimal geprobt, da bisher immer nur ein Teil des Ensembles mit der Neubesetzung proben konnte. „Es wird also auch für die Schauspieler eine erneute Premiere sein“, sagt Hanss.

Am Eisleber Theater gilt die 2G-Plus-Regelung

Sie sei aber sehr guter Dinge und freue sich ungemein auf die Aufführung des antiken Stücks. Es gebe auch noch genug Karten, die sogar noch bis kurz vor Vorstellungsbeginn an der Abendkasse erworben werden könnten. „Wir verstehen natürlich, dass viele Menschen aufgrund der aktuellen pandemischen Lage ein wenig zögerlich sind, würden uns aber freuen, wenn die Ränge gut gefüllt sind“, so die Chefdramaturgin. Es gilt dabei die 2G-Plus-Regelung.

›› Da die Theaterkasse noch bis zum 10. Januar geschlossen hat, sind Reservierungen unter Tel. 03475/60 20 70, [email protected] oder online unter www.theater-eisleben.de möglich.