Industrie- und Handelskammer Industrie- und Handelskammer: 20 Jahre ist Frank Heil ehrenamtlich als Prüfer tätig

Eisleben - Prüfer bei der Industrie- und Handelskammer ist und bleibt für Frank Heil ein Ehrenamt. Daran ändert auch die Flasche Wein nichts, die er jüngst überreicht bekam für sein 20 Jahre währendes Engagement.
Vier Tage im Jahr muss ihn Firmenchef Hermann Meßmer bei der AWT Umwelttechnik Eisleben entbehren. Und er macht das gern. „Herr Heil ist äußerst zuverlässig und eine wichtige Stütze des Unternehmens“, sagt Meßmer.
Frank Heil begann Lehre bei VEB Abwassertechnik
„Der Betrieb war damals noch in Unterrißdorf ansässig, als ich meine Lehre begonnen habe“, erzählt Heil. Vor fast 40 Jahren, im Herbst 1978, hat er beim VEB Abwassertechnik seine Ausbildung als Maschinen- und Anlagenmonteur begonnen.
„Wir mussten praktisch alles können: schweißen, schneiden, montieren, reparieren“, so der 56-Jährige. Vier Jahrzehnte hat er dem Unternehmen mittlerweile die Treue gehalten, ist längst Meister und laut Meßmer „der Mann auch für kniffligste Fälle“.
Jüngst war Heil im Oman, ist für das in der Querfurter Straße ansässige Unternehmen aber auch in Norwegen, England, Zypern oder auf dem amerikanischen Kontinent unterwegs. „Nur Australien fehlt mir noch“, sagt der Polleber. „Aber was nicht ist, kann ja vielleicht noch werden. Wir bieten für unsere Produkte einen Rundumservice. Wir bauen, liefern, nehmen in Betrieb und warten die Technik.“
Firma AWT fertigt Bauteile für Kläranlagen und Schwimmbäder
Neben Bauteilen für Kläranlagen wie Rührwerke hat die Firma seit zehn Jahren ein zweites Standbein - Schwimmbäder. Im Namen erinnert das Kürzel AWT an jene Zeiten, als der Betrieb noch Abwassertechnik hieß. „Wir waren ja Volkseigener Betrieb, kurze Zeit Produktionsgenossenschaft des Handwerks und dann Gesellschaft mit beschränkter Haftung“, erklärt Heil den Werdegang, den er seit 40 Jahren mit beschreitet.
Bei seiner Tätigkeit als ehrenamtlicher Prüfer begutachtet er die Arbeiten angehender Konstruktionsmechaniker. Wie er dazu gekommen ist? „Ich wurde gefragt, ob ich Interesse habe , und habe Ja gesagt.“ Positiver Nebeneffekt: „Als Firma braucht man die Kontakte zur Industrie- und Handelskammer. Ich kenne einige Männer, die auch gern als Prüfer arbeiten würden, aber nicht so wie ich die Unterstützung durch ihren Chef haben.“
Heil prüft auch Lehrlinge seines Arbeitgebers AWT
Sieben Auszubildende gibt es zurzeit im Unternehmen. Auch deren Prüfungsstücke gehen durch seine Hände. Ob er sie bevorzugt behandelt? Heil schüttelt mit dem Kopf. „Das würde ich nie machen. Alle müssen mit den gleichen Maßstäben gemessen werden. Und außerdem bin ich ja nicht der einzige Prüfer, sondern Mitglied einer Kommission.“
Das Berufsbild eines Konstruktionsmechanikers beschreibt der Vater zweier Töchter so: „Er muss drehen und fräsen können, sägen oder brennen und er muss die Teile anschließend zusammenbauen können - entweder durch schweißen oder schrauben.“ Ein durchaus anspruchsvoller Beruf also.
Aufregung als Prüfer? - Inzwischen Fehlanzeige
Ob er aufgeregt sei, wenn er als Prüfer in Aktion tritt? „Ganz am Anfang hatte ich bestimmt genauso viel Lampenfieber wie die Jungs. Aber mittlerweile ist das auch vorbei.“ Gute Noten gebe es immer dann, wenn der Ausbildungsbetrieb die technischen Voraussetzungen für die Ausbildung biete und natürlich erfahrene Mitarbeiter, welche die Jugendlichen unter ihre Fittiche nehmen.
„Wir sind immer auf der Suche nach interessierten Schülern, die bei uns anfangen wollen“, wirbt Heil in eigener Sache. Wenn er Feierabend oder freihat, „mache ich alles, was schön ist und Spaß macht“. (mz)