Hochwasserschutz Hochwasserschutz : Wilder Graben wird saniert
Eisleben/MZ - Am Wilden Graben in Eisleben haben umfangreiche Sanierungsarbeiten begonnen. Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) lässt den Bach zwischen der Gerbstedter Chaussee und der Mündung in die Böse Sieben in diesem und dem nächsten Jahr ausbaggern und das Bachbett und die Böschungen instandsetzen. Auch der sogenannte Umfluter, der vom Wilden Graben abzweigt, die Glume kreuzt und dann entlang der Karl-Fischer-Straße zur Bösen Sieben verläuft, wird saniert.
Großes Einzugsgebiet
Wie Projektleiter Hans-Friedrich Unverhau vom LHW im Gespräch mit der MZ sagte, seien die Arbeiten bereits seit mehreren Jahren in der Planung gewesen. „Der Wilde Graben ist zugewachsen und verlandet immer mehr“, so Unverhau. Insbesondere bei Hochwasser habe es deshalb oft Probleme gegeben. Der Bach, der aus Richtung Volkstedt nach Eisleben fließt und zwischen Eisleben und Unterrißdorf in die Böse Sieben mündet, habe ein großes Einzugsgebiet. Aus diesem Grund sei der Wilde Graben mit dem Umfluter auch als ein Gewässer erster Ordnung eingestuft.
Neben der Säuberung des Bachbetts und der Wiederherstellung des ursprünglichen Fluss-Profils geht es vor allem auch um die Sicherung der Ufer und Böschungen. Denn, so Projektleiter Unverhau, an vielen Stellen breche immer wieder Erdreich ab. Das Material lagere sich entweder im Bach ab oder werde über die Böse Sieben bis in den Süßen See transportiert, so dass schließlich auch der See verlande. Ziel müsse deshalb sein, die Schwebstoff-Belastung der Zuflüsse zu vermindern. „Wir befestigen die Ufer und sichern die Böschungen zum Teil mit Steinen“, so Unverhau. An einigen Stellen werde man auch sogenannte Gabionenwände (mit Steinen gefüllte Drahtkörbe) errichten.
Bedarf in Volkstedt nicht so groß
Im ersten Bauabschnitt werde der Bereich zwischen Gerbstedter Chaussee und Sportplatz saniert, im nächsten Jahr folgt der Abschnitt vom Sportplatz bis zur Bösen Sieben. Insgesamt handele es sich um drei Kilometer Flusslauf. Die Kosten sind mit rund 1,5 Millionen Euro veranschlagt. Da die Baumaßnahme über eine reine Unterhaltung hinausgeht, laufe ein Planfeststellungsverfahren, so Unverhau. Der vorzeitige Maßnahmebeginn sei genehmigt worden. In Volkstedt sei derzeit keine Sanierung des Wilden Grabens geplant. Der Bedarf sei dort nicht so groß wie in Eisleben. Im Rahmen der Gewässerschauen werde der Zustand regelmäßig kontrolliert.