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Freche Rollen bevorzugt Freche Rollen bevorzugt: Viola Müller überzeugt Theatermitarbeiter auf Anhieb

Von Detlef Liedmann 26.02.2017, 14:00
Viola Müller gastiert am Eisleber Theater.
Viola Müller gastiert am Eisleber Theater. Detlef Liedmann

Eisleben - „Fünf junge Damen waren zum Vorsprechen für diese Rolle hier. Und wir waren uns sofort einig, sie ist es“, erzählt Dramaturgin Ann-Kathrin Hanss. Sie, das ist Viola Müller, deren Weg sie aus ihrer Geburtsstadt München über die Anton Bruckner Universität Linz, das dortige Landestheater sowie Berlin nach Eisleben führte.

Münchnerin spielt Therese Schöller im Musical „Pension Schöller“ in Eisleben

„Ich habe mich an verschiedenen Theatern beworben und die Rolle hier bekommen“, so die 26-Jährige. Die Rolle, das ist die der Therese Schöller im Musical „Pension Schöller“. Wie sie zur Schauspielerei gekommen ist, vermag Viola Müller gar nicht so genau zu erklären. „Nach dem Abitur hatte ich noch keinen richtigen Plan.“ Eher zufällig sei sie bei einem Musiktheaterprojekt in München gelandet.

Die bereits 1890 uraufgeführte Komödie „Pension Schöller“ von Wilhelm Jacoby und Carl Laufs ist auf den Bühnen ein unschlagbarer Hit. Als Musical wird es frisch und schwungvoll nun auch Bühne und Publikum im Theater an der Landwehr erobern. Das österreichische Autorenteam setzt sich zusammen aus dem Theaterautoren und Kabarettisten Stefan Vögel (geboren 1969 in Bludenz), dem Produzenten, Theaterleiter, und Musicalautor Peter Hofbauer (geboren 1946), und Peter Uwira, Komponist und Dozent für „Musikalisches Unterhaltungstheater“ an der MUK Wien. Regie in der Eisleber Inszenierung führt Ann-Kathrin Hanns. Unterstützt wird sie von Sebastian Undisz (Musikalische Leitung), Klaus Hellenstein (Ausstattung) und Frank Schilcher (Choreografie). Premiere ist am 11. März, 19.30 Uhr. Es gibt noch Restkarten. (lied)

Um nach eineinhalb Jahren zu merken, dass ihr die Schauspielerei doch mehr zusagt. Also bewerben, bewerben, bewerben. Im siebten Anlauf klappte es mit einem Studium in Linz, wo es am Landestheater auch die ersten Rollen gab. Unter anderem die Ronja in „Ronja Räubertochter“ oder die kindliche Kaiserin in Michael Endes „Die unendliche Geschichte“. Und Viola Müller bekennt: „Die frechen Rollen mag ich schon.“ Freilich, Therese ist keine Freche. Eher ehrgeizig.

Denn sie will Schlagerstar werden. Da war es gar nicht so schlecht, eineinhalb Jahre beim Musiktheaterprojekt in München dabei gewesen zu sein. Denn gesungen wird viel in „Pension Schöller“. Und getanzt. „Ja, das ist schon eine große Herausforderung“, sagt Müller, seit Dezember Wahl-Eisleberin. „Es gibt da schon Unterschiede zwischen München oder Berlin und hier. Und im Frühling oder Sommer fallen die vielleicht nicht ganz so auf“, spricht sie über ihre ersten Eindrücke von der Lutherstadt. Aber im Theater und speziell unter den Kollegen, neben denen sie als Gast spielt, habe sie sich gleich wohlgefühlt. „Die sind alle super nett und gut drauf.“

Viola Müller arbeitet auch als Sprecherin

Wenn Viola Müller neben der intensiven Probenarbeit noch Zeit findet, entspannt sie gern beim Nähen oder bereitet sich auf andere Aufgaben vor, zum Beispiel als Sprecherin. Befragt nach einer Traumrolle, geht sie in sich und denkt lange nach. Dann schüttelt sie mit dem Kopf. „Aber die Luzia in dem neuen Stück hier, das wäre eine große Herausforderung.“ Viola Müller meint „Schlag auf Schlag“, jene Inszenierung also, die erst vor kurzem Premiere hatte. (mz)