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Beratung bleibt wichtig Flora-Apotheke in Hedersleben: In Zeiten von Corona ist Beratung wichtig

Von Kathrin Labitzke 30.04.2020, 14:30
Flora-Apotheke in Hedersleben: Apothekerin Christiane Tetzel zeigt, wie man einen Mund-Nasen-Schutz anlegt.
Flora-Apotheke in Hedersleben: Apothekerin Christiane Tetzel zeigt, wie man einen Mund-Nasen-Schutz anlegt. Labitzke

Hedersleben - Die Zeiten haben sich geändert. Auch für Apotheker, die aufgrund der Corona-Krise gezwungen sind, Kunden verstärkt telefonisch zu beraten. Diese Erfahrung macht gerade auch Christiane Tetzel, Inhaberin der Flora-Apotheke in Hedersleben. Spätestens seit der Maskenpflicht seien die Nachfrage nach Mund-Nasen-Schutz oder Händedesinfektionen besonders gestiegen, teilt die Apothekerin mit. Und weist darauf hin, dass „wir genügend von allem haben und Nachschub jederzeit ordern können“.

Die Apotheken, besonders die auf dem Land, würden derzeit ums Überleben kämpfen, erklärt Tetzel. Das sei zum einen dem Wegfall der Hausärzte auf dem Dorf geschuldet, liege „aber auch am Online-Handel“. Zudem unterscheide sich eine Dorfapotheke von einer in der Stadt, weil etwa Wellness-Produkte, Kosmetika oder Beauty-Artikel auf dem Dorf nicht so gefragt seien, führt die Apothekerin weiter aus. „Das ist dem demografischen Wandel geschuldet“, schätzt Tetzel ein. Dennoch gibt es einen großen Vorteil: Die Beratung wird groß geschrieben, „besonders jetzt in dieser Zeit“.

Apotheken klären über Corona auf

„Wir klären über Corona auf und beraten im Umgang mit dem Mund-Nasen-Schutz“, so die 40-Jährige. Immer mehr Kunden würden zudem in der Apotheke anrufen und sich dort diesbezüglich beraten lassen. „Das machen wir natürlich gern“, so Tetzel, die während der Pandemie verstärkt die Medikamente an ältere Menschen durch ihre Mitarbeiter ausfahren lässt.

„Unsere Angestellten sind manchmal der einzige menschliche Bezugspunkt“, sagt sie weiter, denn Besuche sind derzeit nicht gestattet. „Der Redebedarf von Alleinlebenden ist besonders groß und wir nehmen uns da gern die Zeit“, führt Tetzel weiter aus, denn der persönliche Kundenkontakt seien ihr und ihrem Team sehr wichtig. Auf dem Dorf kenne man sich persönlich und es besteht eine starke Bindung, in vielen Fällen schon über mehrere Generationen.

Mund-Nasen-Schutz sollte während des Tragens nicht berührt werden

Was ihr in den letzten Tagen immer öfter aufgefallen ist: Viele Menschen legten den Mund-Nasen-Schutz falsch an. Der wichtigste Punkt sei, dass die Nasenklammer oben sitzt und die Maske mit der der farbigen Seite nach außen zeigt. Andernfalls sei der Schutz einfach nicht gegeben.

„Und wenn das erfolgt ist, sollte die Brille aufgesetzt werden“, macht sie weiter aufmerksam. Zudem sollte die Maske während des Tragens nicht berührt werden und beim Absetzen sollte man diese nur an den Schnüren beziehungsweise Gummis anfassen. Spätestens wenn der Mundschutz feucht ist, muss er gewechselt und wenn möglich in einem geschlossenen Behältnis entsorgt werden.

Gleichzeitig warnt die Apothekerin, dass der Mund-Nasen-Schutz keinen hundertprozentigen Schutz biete und man unbedingt auf die Abstandsregelung achten sollte. „Corona ist nicht zu unterschätzen, genügend Respekt ist wichtig. Trotzdem sollte man nicht in Panik verfallen“, so ihre Einschätzung über die Pandemie. (mz)