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Fachschule in Eisleben Fachschule in Eisleben: Auf dem Weg zum Erzieher

Von Susann Salzmann 05.04.2016, 15:26
Die Auszubildenden zum Erzieher haben beim Tag der offenen Tür ein Programm gestaltet.
Die Auszubildenden zum Erzieher haben beim Tag der offenen Tür ein Programm gestaltet. Salzmann

Eisleben - Letztlich, resümiert die 33-jährige Diana Dörre, habe sie sich richtig entschieden. Die gebürtige Bischofröderin hat vor gut einem Jahr eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin bei der privaten Fachschule Donner und Kern in Eisleben begonnen. Eine Ausbildung, für die sie Schulgeld zahlen muss. 135 Euro pro Monat. Das aber lohnt sich, sagte die dreifache Mutter beim Tag der offenen Tür, die sich nach einer Kosmetikerausbildung und der anschließenden Selbstständigkeit in diesem Bereich für eine solche Ausbildung entschied.

Neue berufliche Alternativen

Mit über 30 Jahren suchte sie nach einer neuen beruflichen Alternative. „Da ich schon immer gut mit Kindern konnte, brachte mich mein Freund auf die Idee, Erzieherin zu werden“, sagt sie. Die Suche begann. Beim Schulträger fühlte sie sich damals gut aufgehoben. Besonderer Pluspunkt seien die kleinen, familiären Lernstrukturen mit 14 bis 18 Lernenden pro Klasse. „Da fällt es mir leichter, auch mal nachzufragen. In größeren Gruppen bin ich da dann doch unsicherer“, erzählt die Benndorferin, die sich derzeit im ersten Ausbildungsjahr befindet.

Kleine Gruppen, übersichtlich, mit persönlichem Draht zur Lehrkraft. Das sei eine Besonderheit des Schulträgers im Vergleich zur staatlichen Ausbildung, für die die Azubis kein Schulgeld aufbringen müssten. So sieht es zumindest Schulleiterin Annegret Kossatz. „Und wir haben keinen Stundenausfall“, betont sie und verweist auf die drei festangestellten und rund ein Dutzend Honorarlehrkräfte.

Pluspunkt Praktikumsbetreuung

Überaus zufrieden ist auch Matthias Maaz mit seiner Ausbildung. Insbesondere die intensive Praktikumsbetreuung sei ein großer Pluspunkt. Neben zwei Besuchen der Betreuer am Praktikumsplatz werde den Schülern bei Fragen und Problemen zusätzlich Konsultation angeboten. Dass die Bestehensquote in den letzten zwei Jahren bei 100 Prozent lag und in den Jahren zuvor ein sehr hohes Niveau hatte, liegt nach Auffassung von Mitarbeiter Lars Jürkel ebenfalls an der persönlichen und intensiven Betreuung durch die Lehrkräfte. Dadurch werde ebenfalls ein hohes Leistungsniveau erreicht. „Im letzten Jahr war 2,5 der schlechteste Durchschnitt bei den Prüfungen“, belegt Jürkel die Ausbildungsarbeit anhand von Zahlen.

Der 22-jährige Maaz, der laut eigener Aussage aufgrund von vollen Kapazitäten keinen Ausbildungsplatz zum Erzieher an der Berufsbildenden Schule ergattert habe, fühle sich in der jetzigen Ausbildung pudelwohl. Vieles passiert hier mediengestützt. Heißt, die Lernenden bekämen unter anderem Skripte, damit sie sich während des Unterrichtes auf das Folgen und mögliche Ergänzen konzentrieren können und keinen Schreibmarathon absolvieren müssen. „Außerdem können unsere Schüler das Anerkennungsjahr in einer sozialpädagogischen Einrichtung auf die dreijährige Ausbildungszeit verteilt absolvieren und nicht an einem Stück“, sieht Jürkel als weiteren Vorteil. Mindestpraktikumsdauer: 12 bis 16 Wochen.

Bei dem privaten Schulträger lernen derzeit 50 18- bis 40-Jährige den Beruf des staatlich anerkannten Erziehers in je einer Klasse pro Ausbildungsjahr, darunter fünf Männer. Voraussetzung für den Beruf ist neben einem Realschulabschluss eine sogenannte Vorausbildung, beispielsweise als Kinderpfleger oder Sozialassistent. (mz)

Diana Dörre hat der Flaschenorgel Töne entlockt.
Diana Dörre hat der Flaschenorgel Töne entlockt.
Salzmann