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"Europas modernste Bäckerei" "Europas modernste Bäckerei": Backwaren-Hersteller Klemme baut neues Werk

07.07.2014, 10:56
Spatenstich bei der Firma Klemme in Eisleben.
Spatenstich bei der Firma Klemme in Eisleben. Winterfeld Lizenz

Eisleben/MZ - Die Bagger rollen schon auf dem Gelände der Klemme AG - gestern ist der Bau von Werk 7 auch offiziell gestartet worden. Die Schweizer Aryzta AG, zu der der Eisleber Tiefkühlbackwaren-Hersteller seit April 2013 gehört, investiert im Gewerbegebiet „Strohügel“ rund 100 Millionen Euro. „Hier entsteht Europas modernste Bäckerei“, so Aryzta-Sprecher Günther Lindinger.

Das neue Werk soll im Sommer kommenden Jahres in Betrieb gehen. Es wird vor allem Berliner und Donuts sowie weitere Spezialitäten produzieren. Laut Unternehmen werden 295 neue Arbeitsplätze geschaffen. Insgesamt werden an den Klemme-Standorten dann rund 1700 Mitarbeiter beschäftigt sein.

„Kompetentes Team in Eisleben“

„Baulärm ist Wachstumsmusik“, sagte Frank Kleiner, Chef für Kontinentaleuropa bei der Aryzta AG. Das Unternehmen setze mit dem neuen Werk in Eisleben einen weiteren Meilenstein. Mit der Klemme AG habe Aryzta ein „kompetentes Team“ übernommen, das „eine Bereicherung für den Konzern“ sei.

Die Investition in Eisleben sei auch Ausdruck des „deutlich gestiegenen Marktanteils“, den das Unternehmen aktuell verzeichne. Es sei gelungen, Stammkunden zu binden und neue Kunden zu gewinnen. Das neue Werk werde sowohl bei der Produktqualität, als auch bei der Hygiene höchste Anforderungen erfüllen. Zudem könne auch „kostenoptimal“ produziert werden.

Wie Kleiner sagte, sind im Werk 6 jetzt zwei weitere Linien in Betrieb gegangen. Das derzeit noch im Bau befindliche Tiefkühllager des Werks 6 mit 15.000 Palettenplätzen werde bis Herbst fertiggestellt sein. Laut Kleiner wird Aryzta mit der Inbetriebnahme des neuen Werks fast 700 neue Arbeitsplätze seit der Klemme-Übernahme geschaffen haben.

Minister sieht Erfolgsgeschichte

Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) würdigte die „wahnsinnige Erfolgsgeschichte“ der Klemme AG. „Aus dem Nichts“ sei mittlerweile „eines der prägenden Unternehmen“ im Land entstanden. In seiner Funktion als Vorsitzender des Verwaltungsrats der Investitionsbank (IB) Sachsen-Anhalt sagte Bullerjahn, es gebe „keine Firma in Sachsen-Anhalt, mit der wir so viel zu tun haben“. Die IB unterstützt Investitionen von Unternehmen mit Fördermitteln. Laut Finanzministerium hat das Land seit 1992 Klemme mit rund 60 Millionen Euro gefördert - bei Gesamtinvestitionen von 400 Millionen Euro. Auch künftig werde das Land das Unternehmen „gern begleiten“, so Bullerjahn. „Am Geld wird es nicht scheitern.“

Auch die Eisleber Oberbürgermeisterin Jutta Fischer (SPD) unterstrich, dass Klemme für die Lutherstadt und die Region „enorm wichtig“ sei. Die Firma sei einer der größten Arbeitgeber. „Und nun geht die Erfolgsgeschichte in eine neue Runde“, so Fischer. Sie bekannte, dass sie bei der Nachricht von der Übernahme durch Aryzta zunächst ein „etwas mulmiges Gefühl“ gehabt habe. Wenig später kam es aber bereits zu einem ersten Treffen mit Aryzta-Deutschland-Chef John Paul McGrath. Und die jetzige Entwicklung zeige, dass Klemme auch mit Aryzta weiter auf einem guten Weg sei.

Die Auszubildende Lisa Hämmerling bot den Gästen einige Kostproben an.
Die Auszubildende Lisa Hämmerling bot den Gästen einige Kostproben an.
Klaus Winterfeld Lizenz