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Besuch einer Synagoge in Magdeburg Elf Jugendliche aus MSH erforschen auf Bildungsfahrt das jüdische Leben

Von Babett Gumbrecht 07.12.2021, 11:24
Die Teilnehmer zur Bildungsfahrt  nach Magdeburg.
Die Teilnehmer zur Bildungsfahrt nach Magdeburg. (Foto: Nicole Wiesenmüller)

Eisleben/MZ - Eine Gruppe junger Menschen aus dem Jugendclub Zeche in Helfta und dem Martin-Luther-Gymnasium Eisleben arbeitet zur Zeit an einem Projekt mit Bedeutung. Denn bald soll es zu den Stolpersteinen in Eisleben auch einen digitalen Stadtrundgang geben, so Mareke Niemann, Jugendbildungsreferentin vom Kreis-Kinder- und Jugendring in Mansfeld-Südharz.

Im Rahmen dieses Projektes unternahm ein Teil der Projektgruppe ein Wochenende lang eine Bildungsfahrt nach Magdeburg. Elf Jugendliche seien dabei gewesen, um das Judentum besser kennenzulernen, so die 17-jährige Sina Weise, die die Fahrt mit betreute. Am Samstagnachmittag habe Gabriel Berger, ein aus einer jüdischen Familie stammender Atomphysiker, der Gruppe eine Vorlesung aus seinen Büchern gegeben.

Informationen über die Traditionen des Judentums

Besonders bewegend seien für die Jugendlichen dabei die Texte aus dem Buch „Der Kutscher und der Gestapo-Mann“, welches tagebuchartige Erzählungen von Menschen aus der Zeit des Nationalsozialismus beinhaltet, gewesen. Danach habe sich die Gruppe über ihre Gefühle und Gedanken ausgetauscht, welche sie als schockierend und mitgenommen formulierten, so Sina Weise. Am Sonntag stand dann ein Besuch in der Synagoge von Magdeburg auf dem Plan. Für den Großteil der jungen Leute sei dies der erste Besuch eines jüdischen Gebetshauses gewesen.

In der Synagoge haben dann Eva Maria Thiele und Maria Schubert über Traditionen des Judentums erzählt und sowohl Gegenstände als auch Gebräuche in der Synagoge erläutert. Neben den traditionellen wurden auch neuartige Methoden präsentiert. Mittlerweile würden sämtliche Plattformen wie Telegramm oder Facebook genutzt, durch welche man bei einem Problem schnell mal einen Rabbiner um Rat fragen kann. „Für die Jugendlichen war dies sehr amüsant“, so Weise.