Eisleben Eisleben: Tierheim ist voller Kampfhunde
EISLEBEN/MZ. - Deshalb wohl auch der Versuch der Stadt Hettstedt, jetzt mit einer Veröffentlichung neue Besitzer für die so genannten Kampfhunde finden zu wollen.
Barthelmann, Chef des Tierheims "Am Sandgraben", macht aber nicht allein den Wesenstest für diese Tiere verantwortlich, sondern das seit 2010 geltende Hundegesetz insgesamt. Er weiß von einem Fall zu berichten, bei dem ein Rottweiler, der den Wesenstest bestanden hatte, ein Schaf gerissen hat.
Seit diesem Vorfall gilt der Hund als gefährliches Tier und wird diese Einstufung im Grunde sein Leben lang nicht mehr los. Die Auflagen, die der Hundebesitzer nun erfüllen muss, seien kaum erfüllbar, so Barthelmann. Der Besitzer muss eine Sachkundeprüfung ablegen, der Hund muss stets an der Leine geführt werden und einen Maulkorb tragen und bei Abwesenheit des Besitzers muss der Hund auf dem Grundstück gesichert werden. Laut Barthelmann komme dann nur eine Zwingerhaltung in Frage.
Ganz abgesehen von dem finanziellen Aufwand für den Hundebesitzer, der dann als einziger mit dem Hund in die Öffentlichkeit darf, seien auch für die Hunde die Bedingungen kaum erträglich.
Und wie kommt das Tierheim finanziell zu Rande? Im Grunde mehr schlecht als recht. Partner des Heimes sind die Städte Eisleben, Hettstedt, Mansfeld und die Seegemeinde. Pro Tier und pro Tag werden dem Tierheim in Helfta zehn Euro überwiesen. Diese Zahlungen würden die Partner zwar leisten, aber die eigentlichen Kosten seien höher, so Barthelmann. Der Tierschutzbund sei in einer Beispielrechnung auf Kosten von 20 bis 35 Euro gekommen.
Mit der Verschärfung des Hundegesetzes sei schon erreicht worden, dass die Kampfhunde an der sehr kurzen Leine gehalten werden, doch für die Hunde im Heim gebe es kaum eine andere Zukunft. "Selbst ein Tierliebhaber nimmt keinen acht Jahre alten Kampfhund auf", ist Barthelmann sicher.