"Das ist gerade unser Hype-Kurs": Eisleben: Keramik-Kurs an der VHS ist sehr beliebt

Eisleben - Ramona Wege kann ihre Freude an diesem Montag kaum verbergen. „Ich hatte Glück, dass ich einen der heiß begehrten Plätze bekommen habe“, sagt Wege lächelnd. Sie ist eine der Teilnehmerinnen beim Keramik-Kurs, den die Volkshochschule in Eisleben anbietet. Und der erfreut sich allergrößter Beliebtheit. „Das ist gerade unser Hype-Kurs“, sagt Janine Wenschuh vom Fachbereich für Kultur und Gesellschaft der Kreisvolkshochschule. Denn für diesen Kurs, der nur in Eisleben angeboten wird, ist die Nachfrage größer als die Kapazität an Plätzen.

Sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmer können in Zeiten der Corona-Pandemie an dem Kurs teilnehmen. Aktuell sind es ausschließlich Frauen, die dabei sind. Sie kommen aus Eisleben, Lüttchendorf oder Burgsdorf. „Männer können aber auch mitmachen“, schallt es an diesem Montag aus der Runde der Keramikkünstlerinnen, nicht ohne einige Lacher. Die Stimmung ist prächtig.

In sechs Sitzungen werden hier unter Anleitung kunstvolle Figuren und Gegenstände hergestellt. Im Frühjahr wurde der Kurs erstmals angeboten, einige Termine konnten noch stattfinden, bis der erste Corona-Lockdown kam. „Dann war erstmal alles verboten“, erinnert sich Martina Frank, die den Kurs in Eisleben leitet. Doch seit August gibt es wieder wöchentliche Termine. Nach den sechs Sitzungen beginnt jeweils ein neuer Kurs. Auch die aktuellen Termine im November werden durchgeführt, denn an der Kreisvolkshochschule dürfen weiterhin Kurse stattfinden.

Die Faszination für die Keramikkunst ist bei Leiterin Martina Frank schnell erklärt. „Ich habe selbst mal einen Keramikkurs an der Abendschule mitgemacht“, sagt Frank. Gut 20 Jahre sei das her. „Seitdem habe ich nie wieder aufgehört.“ Den beliebten Kurs an der Volkshochschule will sie deshalb nun anbieten, solange es irgendwie geht. „Das mache ich, so lange ich kann“, sagt Frank lächelnd. Bei den Teilnehmerinnen kommt der Kurs jedenfalls bestens an - und das aus mehreren Gründen. „Weil es kreativ und entspannend ist“, sagt Ingrid Graf aus Eisleben.

Man bekomme stets Anregungen, Tipps und eine gute Anleitung. Und so entstehen etwa Tierfiguren, kleine Kerzenständer oder Gefäße. Die Keramikobjekte werden bemalt und insgesamt zwei Mal im Ofen gebrannt, bei bis zu 1.050 Grad. Im Anschluss können die Teilnehmerinnen ihre kreativen Kunstwerke mit nach Hause nehmen - und haben im besten Fall gleich schöne Geschenke für das anstehende Weihnachtsfest.

Doch es ist nicht nur die Kreativität, sondern auch die soziale Komponente, an der die Teilnehmerinnen Spaß haben. „Es entwickeln sich schöne Gespräche“, sagt Ingrid Graf. „Und man lernt auch andere Ansichten kennen.“ So sieht es auch Marlies Sido aus Burgsdorf. „Es ist schön, dass man kreativ und unter Menschen sein kann. Man freut sich immer schon auf den Tag.“

So gut ausgelastet wie der Keramik-Kurs sind derweil nicht alle Angebote der Kreisvolkshochschule. Nicht zuletzt Corona macht der Volkshochschule zu schaffen - dabei finden viele Kurse über das Internet statt. „Die Online-Kursangebote werden noch nicht in dem Maße genutzt, wie wir uns das wünschen würden“, sagt Janine Wenschuh. Dabei stehe das digitale Lernen zunehmend im Vordergrund.

Neben den kreativen Kursen gebe es nämlich Sprachkurse, Grundbildungskurse zum Lesen und Schreiben, Kommunikationstraining, Computerkurse oder etwa Gesundheitstraining. Gesucht würden neben Teilnehmern für einige Kurse auch Dozenten, die eine Idee für einen neuen Kurs haben. Auch Wenschuh betont die gesellschaftliche Notwendigkeit solcher Angebote. „Die Bildung ist das Dach“, sagt sie, „doch es finden noch andere Sachen statt. Die Leute wollen sich austauschen.“ (mz)