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Verwittert und in schlechtem Zustand Eisleben beantragt Fördermittel für die Ehrenfriedhöfe der Stadt

Von Jörg Müller 06.07.2021, 09:45
Die Soldatengräber auf dem Alten Friedhof in Eisleben sind in einem traurigen Zustand.
Die Soldatengräber auf dem Alten Friedhof in Eisleben sind in einem traurigen Zustand. (Foto: Jürgen Lukaschek)

Eisleben/MZ - Die beiden Eisleber Ehrenfriedhöfe im Stadtpark (Carl-Eitz-Weg) und am Bahnhofsring in sollen restauriert werden. Laut Roland Schmidt, Leiter des städtischen Betriebshofs, seien zahlreiche Grabeinfassungen gegeneinander verschoben und gerissen. Auch an vielen Stelen hätten sich Risse gebildet und aufgrund von Verwitterung seien zum Teil die Namen nicht mehr lesbar.

Am Bahnhofsring sind 42 sowjetische Offiziere und Unteroffiziere begraben, die 1945/46 in Eisleben an Verletzungen und Erkrankungen verstorben sind. Das gemauerte Rondell stammte noch aus der Nazizeit; hier sollte ein Siegesdenkmal entstehen. Auf dem 1948 angelegten Friedhof am Carl-Eitz-Weg wurden in 82 Grabstellen 375 Menschen bestattet: Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion, Polen und Rumänien.

Fördermittel für Restaurierung der Grabstellen beantragt

Wie Betriebshofleiter Schmidt sagte, habe die Stadt für die Restaurierung Fördermittel beantragt. Die Kosten der Maßnahme werden auf insgesamt rund 162.000 Euro geschätzt. Der Eigenanteil der Stadt in Höhe von 22.700 Euro wird aus der sogenannten Ruherechtsentschädigung finanziert. Dabei handelt es sich um Mittel, die das Landesverwaltungsamt der Lutherstadt als Entschädigung für die Nutzung der Friedhofsgrundstücke zahlt. Wann die Restaurierung umgesetzt wird, hänge von der Bewilligung des Fördermittelantrags ab, so Schmidt.

Grundlage für die Sanierung ist ein Konzept des Restaurators Dirk Knüpfer aus Halle, das dieser im Auftrag des Landesamtes für Denkmalpflege erstellt hatte. Laut Schmidt hatte 2018 eine Begehung mit dem Landesamt stattgefunden. Dabei sei festgelegt worden, dass ein Konzept über den Zustand sowie die notwendigen Restaurierungsmaßnahmen erarbeitet werden solle. Das Landesverwaltungsamt stellte dafür eine Zuwendung von 10.100 Euro zur Verfügung.